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MITTELSINN: Mittelsinn-Buch „unvergleichlich“

MITTELSINN

Mittelsinn-Buch „unvergleichlich“

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    500 Seiten Mittelsinn: Hans August Fischer (rechts) präsentierte sein Heimatbuch „Mittelsinn – Ein fränkisches Dorf zwischen Spessart und Rhön“. Er dankte seiner Gattin Barbara Reddehase-Kiock-Stoegen (2. v. r.), Hildegard Krämer (2. v. l.) und Bürgermeister Peter Paul.
    500 Seiten Mittelsinn: Hans August Fischer (rechts) präsentierte sein Heimatbuch „Mittelsinn – Ein fränkisches Dorf zwischen Spessart und Rhön“. Er dankte seiner Gattin Barbara Reddehase-Kiock-Stoegen (2. v. r.), Hildegard Krämer (2. v. l.) und Bürgermeister Peter Paul. Foto: Foto: Jürgen Gabel

    Die Turnhalle war voll besetzt. Die Präsentation des Mittelsinner Heimatbuches „Ein fränkisches Dorf zwischen Spessart und Rhön“ hat sich als Publikumsmagnet erwiesen. Bürgermeister Peter Paul bezeichnete es als ein beispielloses Werk für Mittelsinn, „auf das wir stolz sein können“. Beispiellos sei auch der Tatendrang des 92-jährigen Ehrenbürgers Hans August Fischer, und Paul freute sich, was dieser im „großen Buch einer kleinen Gemeinde“ zu erzählen hat. Die Herausgabe des Buches nannte er die Krönung von Fischers Heimatverbundenheit.

    Hans August Fischer sagte in seiner rund einstündigen Ansprache, dass andere Ortschroniken im Bereich Würzburg nicht mit seinem Buch vergleichbar seien. So dokumentierten sie trockene historische Wiedergaben aus Kirchenbüchern und Gemeindeakten und hören meist mit dem Ersten Weltkrieg auf. Zeitlich darüber hinaus gehende Chroniken gebe es fast keine. Auch mit dem Nationalsozialismus, beispielsweise der eigenen Beteiligung an der Reichskristallnacht, der Behandlung von Flüchtlingen und ähnlich heiklen Themen müsse sich eine Chronik befassen.

    Mehr als nur eine Chronik

    Das 500-seitige Mittelsinner Buch sei aber mehr als nur eine Chronik, nämlich auch ein Lese- und Erzählbuch. Wie ein Gesangbuch oder eine Bibel solle jeder Haushalt in Mittelsinn das Buch besitzen oder zum Verschenken erwerben. Deshalb ist eine Auflage von 500 Exemplaren gedruckt worden. Der Verkaufspreis sei mit 14,90 Euro niedrig gehalten. Zur Finanzierung trugen vor allem Mittelsinner Firmen und auswärtige Sponsoren bei, die alle ein Freiexemplar mit persönlicher Widmung erhielten.

    Der älteste „Mitverfasser“ des Buches ist Johann Michael Sachs, genannt Hannmichel, der ab 1906 insgesamt 16 Jahre Bürgermeister der Gemeinde war. Dieser hatte sich bereits vor rund 100 Jahren mit der Dorfchronik beschäftigt und Fakten sowie Bewertungen seiner Gegenwart schriftlich festgehalten. Das in seinem Nachlass gefundene Manuskript gelangte zu Fischers Schwester Maria Hähnlein, die vor und nach dem Zweiten Weltkrieg in Mittelsinn als Volksschullehrerin wirkte. „Viele heutige Rentner des Orts haben bei ihr die Schulbank gedrückt“, meinte Fischer augenzwinkernd. Mehr als 30 Buchseiten hat die heute 95-Jährige in den letzten drei Jahren erarbeitet und eingebracht.

    Die wichtigste Mitarbeiterin des Buches ist Hildegard Krämer. Seit Jahrzehnten hat sie Mittelsinner Ereignisse von frühester Kindheit bis zur Gegenwart zu Papier gebracht. Zudem hat sie zahlreiche Gemeindeunterlagen aus dem 18. und 19. Jahrhundert vor dem Verlust bewahrt. Auch die gegenwärtigen Verhältnisse des Dorfes entstammen ihrer Feder. Mit rund 130 Beiträgen hat sie Bemerkenswertes zum Buch beigesteuert. Sie bekam spontanen Applaus und Fischer überreichte ihr zum Dank einen Blumenstrauß.

    Weiter lobte Hans August Fischer die elektronische Sammelstelle beim Vorsitzenden des Stiftungsrates, Michael Schnall, in der Verwaltungsgemeinschaft Burgsinn und die langwierige Computerarbeit durch Petra und Inge Klein. Ein dickes Lob erfuhr Fischers Gattin Barbara Reddehase-Kiock-Stoegen für ihre Redaktionsarbeit in Bonn. Sie, Wolfgang Pfletschinger mit Gattin und Fischers Tochter Marion bildeten nicht nur das Redaktionsteam, sondern zeichneten besonders für das intensive Lektorat verantwortlich.

    Im Anschluss machten die Mittelsinner regen Gebrauch von der Möglichkeit, Bücher zu erwerben: 133 Exemplare wurden verkauft. Fischer signierte jedes erworbene Exemplar.

    Das Buch ist in der Gemeindekanzlei während der Sprechstunden des Bürgermeisters oder in der VG Burgsinn zum Preis von 14,90 Euro zu erwerben.

    Ehrenbürger Hans August Fischer

    Fischer, ehemaliger Ministerialdirigent im Bundeswirtschaftsministerium in Bonn, hat als gebürtiger Mittelsinner eine Stiftung ins Leben gerufen und gemeinsam mit seiner Frau Barbara Reddehase-Kiock-Stoegen mit einem Kapital von 200 000 Euro ausgestattet. Schon gleich nach der Gründung der Stiftung war es Fischer ein Bedürfnis, in den Bereichen Heimatkunde und Heimatpflege ebenfalls Schwerpunkte zu setzen und ein Heimatbuch über die Stiftung herauszugeben. Text: jg

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