(fku) Die Initiative des Marktes Remlingen, einen Mobilfunkmast in einem größeren Abstand zu bewohntem Gebiet aufzustellen, scheint vorerst gescheitert zu sein. Der Reiterverein, auf dessen Gelände an der Reithalle sich der D2-Mast von Vodafone befindet, hat angekündigt, den Vertrag mit dem Telekommunikationsunternehmen zum 1. Januar 2011 zu verlängern. Auch die Telekom hält diesen Standort für interessant.
Zur Vorgeschichte: Schon vor längerer Zeit hatte die Telekom beantragt, in Remlingen einen Mobilfunkmast für das D1-Netz errichten zu dürfen. Die Gemeinde hatte daraufhin einen Standort am „Godele“ vorgeschlagen, weit weg von Wohnhäusern. Die Telekom hielt diesen Standort jedoch für nicht optimal geeignet und kündigte an, Standorte am Spielberg zu erkunden. Auch die Stelle neben der Reithalle erschien dem Konzern passend.
Da der Vertrag zwischen Reiterverein und Vodafone zum 1. Januar 2011 erneuert werden soll, hatte die Gemeinde den Reiterverein am 25. Oktober zu einem Gespräch eingeladen. Neben Vorstandsmitgliedern des Vereins waren auch die Bürgerinitiative Mobilfunk Remlingen, ein Sachverständiger sowie fast der gesamte Gemeinderat mit Bürgermeister Elze an der Spitze erschienen. Der Reiterverein wurde aufgefordert, gemeinsam mit dem Markt Remlingen einen Standort am „Godele“ zu realisieren – zum besseren Schutz der Bürger. Für die finanziellen Verluste, die durch den „Verlust“ des Mastes an der Reithalle entstehen würden, wollte die Gemeinde den Reiterverein entschädigen.
Nach längerer Diskussion baten die Vertreter des Reitervereins um Bedenkzeit, um sich mit der ganzen Vorstandschaft zu beraten. In einer E-Mail teilte der Verein am 3. November der Gemeinde mit, den Vertrag mit Vodafone D2 ab 1. Januar zu verlängern. „Mögliche Mitbenutzer müssen mit Vodafone und uns verhandeln. Eine Masthöhe von maximal 20 Metern (d.h. eine Erhöhung um sechs Meter) ist vertraglich festgelegt. Damit sollte die Gefahr gebannt sein, dass ein zweiter Mast eines weiteren Mobilfunknetzbetreibers in Ortsnähe bzw. ein Mast in der Dimension wie bei Helmstadt entsteht“, hieß es in der E-Mail weiter. Warum der Verein auf das Entschädigungsangebot der Gemeinde nicht eingegangen ist, teilte er nicht mit.
Räte wie Zuhörer reagierten in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats bestürzt auf die Entscheidung des Reitervereins, die Bürgermeister Elze dort bekannt gab.