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HELMSTADT: Mobilfunkstrahlen: ". . . und sie schaden doch"

HELMSTADT

Mobilfunkstrahlen: ". . . und sie schaden doch"

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    Hans Schmelzer ist von der Gesundheitsgefährdung durch Mobilfunkstrahlen überzeugt. Er hat Krebs; seine Frau starb 2005 an der tückischen Krankheit. Nachvollziehbar also, dass der Mobilfunk-Gegner bei der Infoveranstaltung in Helmstadt ausschließlich Aussagen, Studien und eigene Erhebungen präsentierte, die seine Thesen stützen.

    Zwischen 1994 und 2004 lebten im Nahbereich des Helmstadter Mobilfunkmasten fünf Patienten, im Fernbereich acht, hat Schmelzer in Erfahrung gebracht. Innerhalb von fünf Jahren, zwischen 1999 und 2004 erhöhte sich die Zahl der an Krebs leidenden Bürger auf 13 im Nahbereich, während sie im Fernbereich mit acht Patienten gleichhoch blieb.

    Schmelzer machte auch auf die gravierend angewachsene Gesamtzahl von Krebspatienten in Helmstadt aufmerksam. Zwischen 1986 und 1996 gab es im Oberholzgebiet sechs und im Ort insgesamt 19 Krebsfälle.

    Zahl der Erkrankungen steigt

    Dann wurde 1996 der rund 60 Meter hohe Mobilfunkmast errichtet. Zwischen 1996 und 2006 wuchs die Zahl der Betroffenen im Oberholzgebiet auf 32, insgesamt zählte man im Ort 57 Krebskranke. „Machen Sie sich Ihre eigenen Gedanken zu diesen Zahlen; wir werden uns inzwischen bemühen, möglichst viele Parameter einer wissenschaftlichen Studie zu einem Gesamtkonzept zu verarbeiten mit Dr. Horst Eger und Dr. Gerd Oberfeld von der Universität Salzburg.“

    In seinem im September 2007 angelegten Krebsregister stellte Schmelzer fest, dass die Abstrahlrichtung des Mobilfunksendemasten genau in die Häuser der an Krebs Erkrankten weise. Nach Ansicht des Mobilfunk-Gegners Schmelzer sei das kein Zufall, sondern es bestehe ein direkter Zusammenhang.

    „Machen Sie sich Ihre eigenen Gedanken“

    Mobilfunk-Gegner Hans Schmelz

    „Es gibt eine Menge von Fachleuten und Wissenschaftlern, die aufgrund von Untersuchungen herausfanden, dass Mikrowellen im Bereich von millionstel Watt schädlich sind“, betonte er. Der Grenzwert für UMTS in Deutschland liege jedoch bei zehn Watt je Quadratmeter, also zehn Millionen Mikro-Watt.

    Nach den Worten Schmelzers empfehlen viele Wissenschaftler einen Grenzwert von 100 Mikro-Watt. Experten auf dem Gebiet der Baubiologie meinten, am Arbeitsplatz sollten höchstens zehn Mikro-Watt gelten und in der Wohnung ein bis zwei Mikro-Watt. Vor kurzem habe er in Helmstadt mit Astrid Schützenmeier vom Institut für Baubiologie und Ökologie in Neubeuern eine Radarstrahlung von 4000 Mikro-Watt gemessen. In der Straße Am Roth seien es 9000 Mikro-Watt gewesen.

    Bereits im März 2001 habe die STOA, die Wissenschafts-Direktion des Europäischen Parlaments, eine Bewertung der Mobilfunksituation vorgenommen. In dem 36-seitigen Bericht heißt es: „Träfe ein neues Medikament oder ein Lebensmittel auf einen derartigen Mangel an Konsens und gleichstarke Bedenken, würde es niemals zugelassen.“ Zu den Grenzwerten meinte die STOA: „Die Besorgnis der Öffentlichkeit ist nicht unbegründet.“ An Stellen mit Langzeitbelastung „sollten 100 Mikro-Watt/m? nicht überschritten werden“. Schmelzer dazu: „In der Schule in Helmstadt haben wir 300 Mikro-Watt gemessen.“

    Das Stichwort

    Mobilfunk-Grenzwerte In Deutschland gelten für ortsfeste Sendeanlagen Grenzwerte. Sie sind in der 26. Verordnung zur Durchführung des Bundesimmissionsschutzgesetzes festgelegt und beruhen auf den Empfehlungen der Internationalen Strahlenschutzkommission für nichtionisierende Strahlung (ICNIRP). Die Grenzwerte betragen für GSM 900: Frequenz 900 MHz, elektrische Feldstärke 42 V/m, Leistungsflussdichte 4,7 W/m?; GSM 1800: 1800 MHz, 58 V/m, 9,2 W/m?; UMTS: 2100 MHz, 61 V/m, 10 W/m?.

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