Moni Kraft darf ihren Biergarten eröffnen – zumindest für dieses Jahr. „Wir akzeptieren den Vorschlag von Frau Kraft übergangsweise für 2014“, sagt Holger Steiger, Pressesprecher des Landratsamts Main-Spessart. Der Vorschlag der Langenprozeltenerin war, dass sie ab einem Main-Pegel von 2,30 Metern ihren Biergarten an der Mainlände in Gemünden räumt. Vorerst ist die Auflage eines eigenen teuren Pegelstandsmessers, der bei einem steigenden Wasserstand automatisch eine Alarmierung über Handy oder Telefon verschickt, also vom Tisch.
Aber Steiger sagt auch: „Für die Zukunft muss eine solidere Lösung mit einem schlüssigen, nachvollziehbaren Konzept im Einklang mit den Fachbehörden gefunden werden.“ Denen gehe es mitnichten um Menschen, die sich womöglich nicht vor nahendem Hochwasser retten könnten – „Bei uns kommt ja keine Springflut“ –, räumt Steiger mit einem Missverständnis auf, sondern um die Imbisshütten des Biergartens, die etwa gegen Brückenpfeiler prallen könnten, wenn sie weggeschwemmt werden
Moni Kraft wusste am Montagmorgen noch nichts von ihrem Glück. „Und das ist jetzt wirklich wahr? Nicht dass ich mich jetzt freue und . . . ?“, sagt Kraft auf die Mitteilung der Main-Post hin, dass sie ihren Biergarten eröffnen darf. Nun wird sie ihre Leute zusammentrommeln, geplant ist die Eröffnung für Ostern. „Die Saison ist damit auf jeden Fall gerettet“, freut sich die 47-Jährige.
Wenn der Main in Würzburg über einen Stand von 2,30 Metern steige, beginne sie mit der Räumung, sagt Kraft. Die Informationen bekomme sie über den Elektronischen Wasserstraßen-Informationsservice (ELWIS) der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung. Laut der Internetseite des Wasserstand-Dienstes liegt der durchschnittliche Wasserstand in Würzburg bei 1,75 Metern. Derzeit ist der Wasserstand des Mains mit etwa 1,30 Metern in Würzburg extrem niedrig.