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WERTHEIM-NASSIG: Montezumas Krone soll heimkehren

WERTHEIM-NASSIG

Montezumas Krone soll heimkehren

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    Farbenprächtig war die Bekleidung der Omoteotl-Azteken, die beim Westernfest ihre Tänze zeigten.
    Farbenprächtig war die Bekleidung der Omoteotl-Azteken, die beim Westernfest ihre Tänze zeigten. Foto: FOTO Joachim Schwamberger

    In Nassig sind viele Western-Fans zu Hause. Noch viel mehr zogen allerdings in langen Trecks in die Westernstadt im Wäldchen am Wolfsbusch.

    Von weit her kamen die „Mitwirkenden“, die den Nassig Forest drei, vier Tage bevölkerten und sich von den zahllosen Besuchern gerne bewundern und befragen ließen. Sie trugen wie jedes Jahr Indianerkleidung, Cowboy-Kluft und übernachteten zwei, drei Nächte im Wald. Sie haben sich ihre Behausungen meist selbst hergestellt: Lodges (quadratische Zelte aus Leinen), Indianer-Tipis und Zelte, wie sie früher von Cowboys bewohnt wurden.

    Gekocht wird fast ausschließlich auf dem offenen Feuer, gegessen nur aus blechernem Geschirr. „Die Cowboys hatten früher auch nichts anderes. Den Kaffee haben sie in Blechhumpen auf dem Feuer erhitzt“, verriet ein Familienchef. Der Speiseplan ist ebenso abwechslungsreich und einfach wie – zumindest für die Western-Freaks – köstlich: Gegrilltes, Bacon and Eggs, Eintöpfe aller Geschmacksrichtungen und natürlich die klassische Western-Verpflegung unter freiem Himmel, Bohnen mit Speck.

    Die weiteste Anreise hatte zweifelsohne eine Aztekengruppe. Sie kommen aus Mexiko und werben während der Sommermonate in ganz Europa für ihr Land und dafür, dass die seinerzeit von den spanischen Eroberern gestohlene Krone des Montezuma wieder zurückgekauft werden kann. Seit 1524 liegt sie in Wien.

    Bereits vor zwei Jahren waren diese Omoteotl-Azteken in Nassig gewesen. Diesmal beeindruckten sie mit einer einzigartigen Artistik: Ein 20 Meter hoher Stamm zeigt den Weg zur Sonne auf. Droben huldigen vier Männer dem Gott der Sonne. Anschließend lassen sie sich – ähnlich wie bei einem Kettenkarussel – an Seilen herunterschweben. Dadurch soll deutlich gemacht werden, dass alle Menschen immer wieder zur Mutter Natur, zur Mutter Erde zurückkehren.

    „Wir sind keine Artisten. Deshalb zeigen wir Ihnen auch keine Show, sondern Jahrtausende altes Kulturgut aus unserer mexikanischen Heimat und von unseren Vorfahren“, informierte ihr Sprecher. Die Darbietungen schlossen sie jeweils mit einem rituellen Tanz in farbenprächtigster Kleidung ab. Im kommenden Jahr bieten die Veranstalter zusammen mit den Azteken eine Mexiko-Rundreise unter der Führung der Omoteotl-Indianer an. Die erste Anmeldung gab sofort der amtierende Nassig-Forest-Marshall Herbert Beck ab.

    Musikalisch war an allen drei Tagen für Abwechslung gesorgt. Es spielten Flat Iron Band, Line-Dancing, Kings Cotton, Dixie Wheels und Country Blend. Eine Shopping-Meile als ein riesiger „General-Store“ hielt unzählige Cowboy- oder Indianer-Utensilien bereit.

    Das Rahmenprogramm war für jeden interessant. Kinder wie Erwachsene bekamen vom Goldwaschen nicht genug. Bull-Riding auf dem elektronischen Tier, Seilziehen oder Whiskyfass-Rollen, Planwagenfahren oder das Schießen um Silberdollar begeisterten die Besucher. Letzteres fand allerdings nur auf dem Schießstand statt. Das Tragen von Waffen jeder Art war nämlich im Western-Camp verboten.

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