Ganz schön viel getan hat sich die letzten beiden Wochen im Stadtwald in Bergrothenfels. Dort waren 16 Jugendliche aus aller Welt im Alter von 16 bis 24 Jahren zusammen mit zwei Betreuern des Vereins Internationale Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd) zu Gast und haben unter Anleitung von Förster Matthias Huckle und zwei Forstanwärtern viel Arbeit geleistet.
Die jungen Erwachsenen kommen aus Südkorea, China, Mexiko, Russland, Frankreich, Serbien, Georgien, Belgien, Spanien und Ungarn. Einzige Deutsche ist die Betreuerin Lotta Darius, die vor ein paar Jahren nach Madrid ausgewandert ist. Sie berichtete, dass sie sich in Bergrothenfels sehr wohl fühlen. Geschlafen wurde in der Seewiesenhalle auf Feldbetten und Schlafsäcken und die Verpflegung erfolgte eigenständig.
„Das Schöne an dem Camp ist, dass man mal sieht, wie wenig man braucht“, so Darius „Und der internationale Austausch, egal woher man kommt.“
Bürgermeister Michael Gram freute sich, dass sich die Teilnehmer so gut eingelebt haben und auch von der Bevölkerung so gut unterstützt wurden. Manch einer brachte spontan Kuchen, Marmelade oder Kartoffelsuppe vorbei. Es gab eine Wasserbüffelführung und eine Führung durch das Furnierwerk sowie eine durch die Burg. Mit einer Spende vom Druckhaus Mainfranken wurde unter anderen ein Ausflug nach Würzburg organisiert. Die Gruppe war außerdem ein paar Mal im Schwimmbad und machte eine Wanderung nach Marktheidenfeld.
Die Kosten für die Stadt belaufen sich für dieses Projekt auf 4400 Euro, dafür wurden aber auch über 700 Stunden Arbeit geleistet. „Aber der wirtschaftliche Aspekt ist hier gar nicht wichtig. Es ist gut, wenn sich verschiedene Kulturen so begegnen. „Gerade in der jetzigen Welt, wo es rund geht“, so Gram.
Auch Förster Matthias Huckle lobte die Teilnehmer sehr: „Wir haben deutlich mehr geschafft, als wir geplant hatten. Sie haben insgesamt über einen Kilometer Zaun abgebaut“. Des Weiteren haben sie bei der Jungdurchforstung geholfen und verschiedene Wege von Laub und Löchern befreit und so wieder besser begehbar gemacht.
Ein weiteres großes Projekt war der Bau zweier Insektenhotels mit dem unter anderen dem Insektensterben entgegen gewirkt werden soll. Zusammen mit dem Steinhaufen, dem Totholz und den Blühstreifen sollen sich hier langfristig die natürlichen Feinde des Eichenprozessionsspinners wie Raupenfliegen, Laufkäfer und Schlupfwespen ansiedeln.
Zum Abschluss des Camps wurde noch ein gemeinsames Grillen mit Wildbratwürsten und anderen Spezialitäten geplant.