Knapp zwei Dutzend Zuhörer hatte das ukrainische „Trio Consonanza“ im Probenraum des Karlstadter Pfarrheims St. Maria beim Kammermusik-Konzert mit Werken von Beethoven, Brahms und Bruch. Doch diese erlebten eine hochkarätige Musikstunde.
Es war in jeder Hinsicht eine Premiere: Der Klarinettist Waldemar Press, die Pianistin Jewgenija Skripal und der Cellist Vladimir Zubitsky traten zum ersten Mal in der Formation „Trio Consonanza“ in der Öffentlichkeit auf, und zum ersten Mal hatte der neue Kantor Bernd Seelbach in den oberen Saal des Pfarrheims zum Konzert eingeladen. Natürlich hätte die bezaubernde Musik der drei großen „B-Komponisten“ in der Pfarrkirche eine bessere Akustik vorgefunden, doch kamen die Zuhörer auch hier voll auf ihre Kosten.
Press stammt aus Kiew, lebt und unterrichtet in Würzburg und spielt erfolgreich in verschieden Bläserensembles und Orchestern. Zubitsky ist ebenfalls gebürtiger Ukrainer, lebt und arbeitet aber im italienischen Pesaro. Jewgenija Skripal ist als Künstlerin und Korrepetitorin in Würzburg, unter anderem an der Hochschule für Musik tätig.
Passend zum virtuellen musikalischen Vortrag des Trios war auch die Literaturauswahl. Das sogenannte „Gassenhauer-Trio“ von Ludwig van Beethoven stellten die Musiker in den neun Variationen in immer neuen, teils solistischen Klangkombinationen vor. Der dritte Satz des „Gassenhauer-Trios“ beruht auf einem Thema des Terzetts „Pria ch'io l'impegno“ aus der komischen Oper „L'amor marinaro“ – „Kosar aus Liebe“ von Joseph Weigl.
Von Johannes Brahms stammte das Alterswerk „Trios op. 114“, dessen kantable Cellomelodien mit sehnsüchtigen Arabesken der Klarinette und einem virtuoser Klavierpart interpretiert wurde. Aus „Acht Stücke für Klarinette, Bratsche oder Cello und Klavier op. 83“ gab es drei Charakterstücke, die den Solisten lyrische, schwelgerische und dramatisch virtuose Passagen abverlangten. Lang anhaltender Beifall belohnte das Trio. Es revanchierte sich dafür mit zwei Zugaben.