Gemünden (Thal) Das Musikschulkonzert im Kreuzkloster zu Ehren von Gerhard Pohl, der sein Haus in Adelsberg der Musikschule vererbt hat, musste ohne den erwarteten Ehrengast Hanneliese Schaudienst stattfinden. Die in Wolfsburg lebende Schwester des verstorbenen Wohltäters ist erkrankt und konnte nicht kommen. Musikschulleiter Mathias Weis begrüßte unter den 130 Besuchern Bürgermeister Thomas Schiebel mit Gattin und einige Stadträte. Zuvor würdigte er die großzügige Spende des Berufsmusikers Pohl: "Ihm war die musikalische Erziehung am Herzen gelegen."
Den Auftakt machte Tenor Elmar Barthel mit "Ganymed" von Schubert, mit Klavierbegleitung von Weis. Er begleitete auch die neunjährige Alina Halbritter, die auf der Querflöte die "Champagner Polka" aus der Operette "Die Fledermaus" zum Besten gab. Auf der Trompete spielte Ruth Dobler kraftvoll und sicher das Spiritual "Tomorrow You May Die". Der neunjährige Jakob Albert brachte auf der Geige drei Sätze aus dem Concertino G-Dur von Ferdinand Küchler zu Gehör und beeindruckte mit Taktgefühl und sauberer Bogenführung.
Mit Benedikt Zötzl betrat ein älterer Musikschüler die Bühne. Auf der Trompete spielte er zur Klavierbegleitung ein "Kleines Scherzo" des neuzeitlichen Komponisten Kurt Schwaen. Isabell Frank sang mit Mezzosopranstimme "Gold von den Sternen" aus dem Musical "Elisabeth" und meisterte die nicht immer einfachen Passagen mit Bravour.
Als Solistin spielte Theresa Hennermann am Flügel eine flotte Polka aus der Feder von Smetana, bevor Katharina Finger mit ihrem Gitarrenlehrer Tobias Zerlang-Rösch das Publikum mit irischen Klängen verzauberte. Drei Stücke aus "Celtic Suite" ließen die traumhaften Klänge der Kobolde lebendig werden. Die Cellistinnen Valentina Glück und Yvonne Schlüter füllten den Saal mit kräftigeren Tönen. Mit "Rondement" von Joseph Bodin de Boismorier und zwei lateinamerikanischen Tänzen bewiesen sie die Vielseitigkeit dieses Instrumentes.
Gloria (Trompete) und Benedikt Remlein (Klavier) spielten sehr originell "Drei Variationen über ein Lied". Anne Herbert überzeugte ausdrucksstark am Flügel mit zwei Stücken aus der Filmmusik zu "Die wunderbare Welt der Amelie". Saubere Tonfolgen hörte das Publikum von Ramona Brönner bei der Suite in h-Moll von Bach. Die Lehrer Jürgen Baerwind (Violine) und Yvonne Schlüter (Violoncello) bewiesen ihr Können bei drei Sätzen aus einem Duo in D-Dur von Karl Stamitz.
Dann hatten die Bläser ihren Auftritt. Anne Herbert (Alt-Saxofon) und Christoph Heeg (Tenor-Saxofon) setzten ihre Instrumente kraftvoll und pointiert bei "Get on Down" von Müller-Irion ein. Zum Finale des Konzertes schickte das Trompeten-Ensemble mit Wolfgang Köhler, Manfred Parr, Rainer Nöth und Peter Schäfer einen Hauch von Swing und Big-Band-Sound in den Saal. "Basin Street Blues" und "Bingo Blues" waren die Schlusstitel eines Konzertes, das gezeigt hat, wie schon in den Anfängen der Ausbildung Musik begeistern und Lebensfreude schenken kann - sicher ganz im Sinne von Gerhard Pohl.