Gut zwei Jahre nach seiner Gründung im Januar 2020 saßen am Muttertag 18 junge MusikerInnen festlich in Schwarz gekleidet auf der stimmungsvoll dekorierten Bühne des Saalbaus der Dr. Friedrich-Kirchhoff-Stiftung Lengfurt. Im gut besetzten Saal lauter alte Bekannte, Geschwister, Väter, Großeltern, Onkel und Tanten und natürlich - stolze Mütter.
Anlass war das erste "große Konzert" des SJBO der MKL. Zur Begrüßung nannte der Vereinsvorsitzende Bruno Hock diese Gruppe den Rohdiamanten des Vereins, der von seinem engagierten Dirigenten Anton Baumeister systematisch geschliffen wird. In den gut zwei Jahren seit Bestehen des SJBO war pandemiebedingt Fingerspitzengefühl, Flexibilität und Durchhaltevermögen notwendig, um das Konzertprogramm für den Nachmittag einzustudieren.
Wie jedes ordentliche Konzert wurde es mit einer Ouvertüre eröffnet. Der Dirigent erläuterte humorvoll das Werk des jungen Komponisten Christian Earl "Aspen Overture" – jugendlich frisch "for a Young Band" und natürlich ohne "u", weil man in Aspen, dem reichen Skiort, vornehm Englisch spricht.
Die nächsten vier Stücke wurden von den Musikern selbst angesagt. Fachkundig, anschaulich und teils mit einer Portion Galgenhumor wurden angesagt: #tuttinsiem - ein schwungvolles Medley italienischer Märsche, arrangiert von Lorenzo Pusceddu und John Berrys Transskription des legendären Queens-Hits von 1975 "Bohemian Rhapsody´" - eine einzigartige Synergie von Klassik und Rock. Das spätestens hat die Zuhörer bestätigt, zu dieser Stunde bei schönstem Sommerwetter doch am richtigen Ort zu sein, um den Muttertag gebührend zu feiern. Steigerung war kaum möglich, aber die Macht war mit den Musikern und es erklang Musik von John Williams in der Bearbeitung von Michael Story: The Star Wars Saga. Und schließlich luden die jungen Musiker zur "After-Show-Party" mit dem Party-Rock von Paul Murtha ein.
Eine Zugabe war selbstverständlich einstudiert worden, zwei wurden vom begeisterten Publikum verlangt. Schließlich sah man den jungen Musikern die Erleichterung und die Freude über ihr gelungenes erstes großes Konzert an. Interessiert hörte man, wie die eine oder andere Solopassage gerade noch so geklappt hat, ob die Läufe gelungen sind, welches Stück den Musikern am meisten abverlangt hat und was ihnen am besten gefallen hat. Der Dirigent hat das alles mit zufriedenem Schmunzeln registriert und wird sich weiter um die Ausformung des Rohdiamanten bemühen. Das verbeulte Tenorhorn, das als Spendengefäß diente, hat an diesem Nachmittag tatsächlich seinen Marktwert verdoppelt. Die Vorstandschaft ist stolz auf ihren Nachwuchs und wird ihn weiter mit allen Kräften fordern und fördern.
Von: Bruno Hock (Vorsitzender, Musikkapelle Lengfurt e.V.)