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Karlstadt: Nach dem Einkaufen zur persönlichen Andacht: St. Andreas bietet eine digitale Glaubenslounge

Karlstadt

Nach dem Einkaufen zur persönlichen Andacht: St. Andreas bietet eine digitale Glaubenslounge

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    Ein Monitor, ein Tablet und eine ruhige Ecke bieten im Seitenschiff der Stadtpfarrkirche St. Andreas eine "Gebetslounge" mit meditativen Texten und Bildern.
    Ein Monitor, ein Tablet und eine ruhige Ecke bieten im Seitenschiff der Stadtpfarrkirche St. Andreas eine "Gebetslounge" mit meditativen Texten und Bildern. Foto: Günter Roth

    Für viele Menschen ist eine Kirche heutzutage nicht nur ein Platz, um bei Gottesdiensten zusammen zu kommen. Sie kann außerhalb dieser Zeiten auch ein ganz persönlicher Ort sein, an dem man für sich ist, Ruhe und Besinnung findet – im eigenen Gebet oder einfach nur um seinen Gedanken nachzuhängen. Dafür wurde nun im südlichen Seitenschiff der Stadtpfarrkirche St. Andreas eine "Glaubenslounge für digitale Andachten" eingerichtet.

    Ein Monitor, ein Tablet zum Navigieren und ein bequemer Sessel laden die Besucher ein. Fünf vorgegebene Themen stehen zur Auswahl: Hoffnung, Freude, Trauer, Angst und Liebe. Ansprechende moderne Bildsequenzen und kurze Spots sind unterlegt mit aktuellen Texten, die zum gewählten Thema passen. Diese haben die Pastoralreferentin Simone Büttner, Susanne Keller von der Integrierten ländlichen Entwicklung (ILE), und Karin Reichert selbst geschrieben, arrangiert und eingesprochen. Dazu kommen noch entsprechende Bibelzitate und am Schluss ein Segenswunsch. Wer möchte, kann zudem nach der Andacht eine Bildkarte mit dem jeweils zentralen Bibelvers mit nach Hause nehmen.

    Andere Gemeinden können das Konzept übernehmen

    Für die technische und mediale Umsetzung ist Julian Lübeck vom Starthouse Lohr zuständig. Er betreut mit seinem Team die Anlage und baut sie gegebenenfalls aus. Denn die fünf Themen sind offen. Das heißt, es können im Lauf der Zeit neue hinzukommen. Die Gemeindereferentin Büttner betonte bei der offiziellen Vorstellung, dass das Konzept von anderen Gemeindeteams im Pastoralen Raum Karlstadt ebenfalls umgesetzt werden kann. Die Kosten belaufen sich laut Keller auf rund 8.000 Euro, von denen die ILE 5.000 beiträgt. Die Anlage wird aus hygienischen Gründen ohne Kopfhörer betrieben und während der Gottesdienste, Andachten oder Veranstaltungen abgeschaltet.

    Die Idee der "Glaubenslounge" wurde unter anderem von einer an sich wenig erfreulichen Situation genährt, sagte Pfarrer Simon Mayer vorab im Gespräch mit dieser Zeitung: Wegen Diebstählen aus dem Opferstock wurde zeitweise eine Überwachungskamera im Kirchenraum aufgestellt. Diese lieferte quasi als Nebenprodukt die Erkenntnis, dass die Stadtpfarrkirche täglich von bis zu 200 Menschen besucht wird, die verschieden lang dort verweilen.

    Glaubenslounge soll den Kirchenbesuchern Momente der Ruhe bieten

    Daraus lässt sich der Schluss ziehen, dass diese "Laufkundschaft" bei ihren Besuchen in der Kirche nicht in erster Linie Gottesdienste oder religiöse Riten sucht, sondern Momente der persönlichen Erbauung und Ruhe. Auch die ausgelegten Gebetsflyer werden gerne mitgenommen. Es besteht hier also offensichtlich ein Bedarf, der beispielsweise durch die "Glaubenslounge" leicht greifbar und niederschwellig bedient werden kann.

    "Wenn jemand nach dem Einkauf verweilen will, weil er auf den Bus wartet oder zeitnah einen Arzttermin hat, der ihn beunruhigt, hat er hier die Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen", sagte Pfarrer Mayer bei der Eröffnung. Er dankte den Beteiligten und bedankte sich für die Unterstützung der kirchlichen Gruppen, wie dem Gemeindeteam St. Andreas und der Kirchenverwaltung. Auch der stellvertretende Kirchenstiftungsvorstand Manfred Goldkuhle lobte die Innovation und die gelungene Zusammenarbeit.

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