Etwa 30 Närrinnen und Narren holten Gemündens ersten Bürgermeister Jürgen Lippert am vergangenen Donnerstag aus dem Rathaus. Bratwürste und Getränke vom Stadtmarketing Gemünden standen bereit. Die 18 Musikerinnen und Musiker der Fischertrachtenkapelle Gemünden spielten einen Faschingsschlager nach dem anderen.
In Gemünden hat der traditionelle Sturm auf das Rathaus eine Besonderheit: Da es keinen Karnevalsverein in der Stadt gibt, wird der Sturm am 11.11. von Privatleuten organisiert. Rainer Pröschl, einer der Organisatoren und auch Veranstalter des Gemündener Züchles, forderte Lippert in seiner humorvollen Rede dazu auf, Gemünden auf Vordermann zu bringen, "sonst gibt es keine Pension", drohte er.
Viele Lacher und auch wehmütige Blicke hatte er auf seiner Seite, als er von dem regen Treiben früherer Zeiten in der Gemündener Innenstadt mit zahllosen Geschäften erzählte und auch so manches Gemünnener Original erwähnte.
Süßes und Geistiges aus der Stadtkasse
Am Ende wurden Süßigkeiten und Schnäpse in der Gemündener Stadtkasse, einer kleinen Truhe aus Holz, herumgereicht. "Wir haben den Inhalt heuer erwachsenenfreundlich gestaltet", gab Pröschl an. "Der Kindergarten darf nicht kommen, weil der kleine Covid Neunzehn kein Kostüm hat", erklärte er in seiner Rede.
"Für uns als Musiker ist es sehr wichtig, dass wir jetzt endlich mal wieder spielen können", so Ulrich Schäfer, Kassier der Fischertrachtenkapelle. Die Narrenzeit sei gerade jetzt für die Menschen besonders wichtig, um auch mal auf andere Gedanken kommen zu können.