"Marktheidenfeld – Da ging's dir gut": Diese Abwandlung des Stadt-Slogans hat sich unter den Marktheidenfeldern als geflügeltes Wort für all die Dinge etabliert, die in den vergangenen Jahren nicht so ganz funktioniert haben – oft geht es dabei um Veranstaltungen und Leerstände. Dabei sei die Außenwahrnehmung von Marktheidenfeld viel besser als die Innenwahrnehmung, sagte Helga Schmidt-Neder. Im Ausschuss für Stadtentwicklung, Stadtmarketing, Tourismus und Kultur diskutierten die Stadträte deshalb gleich mehrere Ideen, wie man wieder mehr Leben in die Stadt bringen und das "Wir-Gefühl" der Marktheidenfelder stärken könnte.
Zu Anfang stellte Kulturamtsleiterin Inge Albert die neu gegründete "Arbeitsgruppe Innenstadt" vor, die aus Mitgliedern der Werbegemeinschaft, des Hotel- und Gaststättenvereins, der Fraktionen und ihr selbst besteht. Um die mangelnde Identifizierung der Marktheidenfelder mit ihrer Stadt zu verbessern, sollen zunächst in einer Imagekampagne die Stärken der Stadt kommuniziert werden. "Es macht Spaß, sich die vielen Ideen hin und her zu werfen", berichtete Albert von den Treffen. "Das wird sicher was Gutes." Auch für Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder ist die Aufbruchstimmung spürbar. Das würden auch die vielen Aktionen zeigen, die die Werbegemeinschaft von sich aus gestartet habe.
Im Zuge dessen hinterfragten die Ausschussmitglieder auch die Veranstaltungen, die die Bürger idealerweise in die Altstadt locken. Wolfgang Hörnig (CSU) und Barbara Otter (SPD) regten an, Veranstaltungen wie "Musik am Feierabend" und den "Weihnachtsmarkt" länger oder später zu öffnen. Hörnig: "Wir müssen das an die Arbeitenden anpassen." Martin Harth (SPD) forderte, den Kreis der Besucher im Franck-Haus durch attraktivere Ausstellungen zu erweitern. Bärbel Gillmann-Bils (FW) wies darauf hin, dass jeder Marktheidenfelder die Vernissagen im Franck-Haus besuchen kann. Viele würden davon ausgehen, dass diese nur für geladene Gäste seien.
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Runder Tisch und Innenstadtförderprogramm soll Geschäftsleute unterstützen
Dafür, dass die Marktheidenfelder auch Geschäfte und Restaurants zum Einkaufen und Entspannen haben, sollen zwei weitere Programme sorgen. Zum einen gibt es jetzt einen Runden Tisch mit Vermietern leerstehender Ladenlokale. Hier wolle man zu aller erst Vertrauen bilden, sagte Inge Albert. Man stelle aber auch neue Vermietungskonzepte vor, wie zum Beispiel Pop-Up-Stores, und wolle als erste Anlaufstelle Geschäftsleute und Vermieter vermitteln. Bei der Einrichtung eines Co-Working-Spaces habe dies unter anderem funktioniert. "Der Netzwerkgedanke hat sich gut entwickelt", sagte Albert.

Marktheidenfeld setzt außerdem ein Innenstadtförderprogramm mit dem Namen "STADT UP" auf. Mit diesem Gründerwettbewerb sollen Einzelhändler und Jungunternehmer mit neuen und attraktiven Geschäftsideen gewonnen werden. Albert hielt es für wichtig zu betonen, dass kein Geld fließe, sondern die Unternehmen in der Planungs-, Gründungs- und Nachgründungsphase begleitet werden und verschiedene Leistungen der Förderungspartner gratis bekommen. Dazu gehört Werbung, Beratung oder eine Mitgliedschaft in der Werbegemeinschaft.
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Grüner Markt ab März mit sechs festen Standbetreibern
Eine weitere gute Nachricht in dieser Hinsicht hatte Albert noch: Auf dem "Grünen Markt", der jeden Freitag von 8.30 bis 13.30 Uhr auf dem Marktplatz stattfindet, werden ab März sechs feste Standbetreiber vertreten sein. Dort werden Produkte direkt vom Erzeuger und aus der Region angeboten. Albert: "Das sind kleine Mosaiksteinchen, die alle für sich positiv sind."