Erstmals fand am Freitag die Hauptversammlung des größten Marktheidenfelder Vereins in der Hans-Wilhelm-Renkhoff-Halle statt. Schnell wurde deutlich, dass die neue Hallenanlage den Marktheidenfelder Traditionsverein sowohl sportlich als auch kreativ beflügelt hat, obwohl gewisse finanzielle Engpässe spürbar sind.
Die Berichte der Spartenleiter: Auf ein sportlich sehr erfolgreiches Jahr blickte Karl Fuchs für die Badminton-Abteilung zurück. Die neue Halle eröffnete Perspektiven für rund 100 Aktive. Besonders positiv verlaufe die Nachwuchsarbeit, während bei der ersten Mannschaft über eine zukunftsweisende Struktur für die Spitzensportler nachzudenken sei.
Eine konsequente Aufbauarbeit macht sich bei der Basketballabteilung bemerkbar. Thomas Barthel berichtete von neun aktiven Mannschaften in der letzten Saison, darunter wieder ein eigenes Damenteam. Die sportlichen Erfolge, die Mannschaft Herren I stieg in die Bezirksliga auf, bedürften finanzieller Untermauerung und so denke man über die Einführung eines eigenen Spartenbeitrags nach.
An vielen Turnieren und Wettkämpfen hatten sich die Judo-Teams des TV-Marktheidenfeld beteiligt. Der überwiegende Teil der 150 Mitglieder ist nach dem Bericht des Spartenleiters Wolfgang Mittmann im Bereich der Schüler und Jugendlichen aktiv. Die Trainingsbeteiligung im Breitensportbereich für Erwachsene sei durchaus noch ausbaufähig.
Grenzen des Provisoriums
Die zweitgrößte Abteilung im Verein bilden die Fußballer mit über 160 Aktiven in elf Mannschaften. Gerd Laumeister stellte die sportlich schwierige Situation der ersten Mannschaft dar, sah aber für die Zukunft durchaus positive Perspektiven. Grundvoraussetzung wäre es in seinen Augen aber, dass in Nachbarschaft der Halle und des Sportplatzes in absehbarer Zeit endlich ein zufrieden stellender Trainingsplatz zur Verfügung steht. Das Provisorium am Südring habe seine Grenzen längst erreicht.
Fünfmal wöchentlich trainiert die Karate-Abteilung mit Aktiven im Alter von 8 bis 30 Jahren. Andreas Fertig berichtete von den Aktivitäten und Erfolgen bei zahlreichen Turnieren. Er warb für Selbstverteidigungsseminare und einen Tai-Chi Workshop am 9. April. Bei den Gürtelprüfungen erlangten im vergangen Jahr 26 Mitglieder den nächsten Kampf-Grad.
An 110 Veranstaltungen nahmen die Leichtathletinnen und -athleten im vergangen Jahr teil und sorgten dabei für Aufmerksamkeit über die Landesgrenzen hinaus. Friedrich Marshaus verwies auf eine Bilanz mit Titelrekorden und Bestleistungen. Dies sei nur durch hohes Engagement aller Beteiligten möglich geworden. Das Hochsprung-Meeting, das in diesem Jahr am 9. September in Marktheidenfeld mit bundesdeutscher Bedeutung stattfinden wird, sei zu den Sporthöhepunkten im Jahr zu zählen.
Für die kleine Schachabteilung berichtete der Vereinsvorsitzende Helmut Zöller in Vertretung. Leider konnte die sportliche Klasse der zweiten Bundesliga trotz Verstärkung nicht gehalten werden. Man bemühe sich aber um den sofortigen Wiederaufstieg.
Boom beim Schwimmen
Beinahe atemberaubend ist die sportliche Entwicklung in der Boom-Sparte Schwimmen. Auf beispiellose Erfolge mit Titeln und Rekorden aus den Reihen der knapp 150 Mitglieder wies Jürgen Hildebrandt hin. Am 3. und 4. Juni findet erneut das große Schwimmturnier um den Wanderpokal der Stadt Marktheidenfeld im Maradies statt. Im vergangenen Jahr war diese Veranstaltung mit 444 Aktiven, die rund 1800 Mal an den Start gingen, das wohl größte Marktheidenfelder Sportereignis.
Sportlicher Aufstieg war das Vorzeichen für einige Teams der Tischtennisabteilung. Bernhard Laqua berichtete zufrieden von der Entwicklung und hoffte auf einen verstärkten Ausbau der Jugendarbeit. Die von ihm geführte Abteilung nehme mit ihren Aktiven zwischenzeitlich auf Unterfrankenebene eine der vorderen Positionen ein.
Elfie Schnarr, Leiterin der Turn-Abteilung, dankte dem Vorsitzenden Helmut Zöller und seinem Vorstandsteam namens des gesamten Vereins für das zeitraubende Engagement um den Hallenneubau. Die rund 700 Mitglieder der Traditions-Sparte des TV haben sich eher dem Breitensport als dem Leistungsprofil verschrieben. In 23 Gruppen wird neben Turnen und Gymnastik auch Volleyball, Aerobic, Happy Dance und vieles mehr betrieben. Das große Spielfest ist im Herbst nicht mehr aus dem Veranstaltungskalender wegzudenken.
Der Ehrenvorsitzende Hans-Wilhelm Renkhoff meldete sich am Ende der Berichte spontan zu Wort. Er dankte allen Verantwortlichen und stellte fest, dass das einst Gesäte nun mit Blüten aufgehe. Die Vereinsarbeit mit einer neuen Halle bedürfe sicher größerer Professionalisierung, habe aber einen riesigen Zuwachs an Attraktivität und Aktivität für den Verein und die Stadt erbracht.