Neue Überlegungen zur Planung einer Bauschuttrecyclinganlage muss der Gemeinderat anstellen. Der Betreiber, mit dem die Gemeinde bereits ziemlich konkret verhandelt hat, kann aus wirtschaftlichen Gründen nicht die Kosten für die Planung der Anlage sowie die Kosten zur Herstellung des Platzes einschließlich Grünplanung alleine übernehmen.
Bevor mit dem Recyceln begonnen werden kann, müssen zum Beispiel der Mutterboden abgetragen, eine Schotterschicht aufgebracht, eine Drainage gelegt und entsprechende massive Untergrundverfestigungen geleistet werden. Dafür fallen Beträge von rund 20 000 Euro an, rechnete Bürgermeister Klaus Hofmann in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag vor.
Für die Vorbereitungen einschließlich Grünplanung, Genehmigungsverfahren und Architektenhonorare schätzt man einen weiteren Kostenaufwand von 12 000 bis 15 000 Euro. In diesem Betrag sind auch Kosten für die bisher angefallenen Massen von zwei Euro je Tonne enthalten. Üblich, so Hofmann, seien andernorts acht Euro. Mit der betreffenden Firma wurde besprochen, dass die Gemeinde eventuell diese Planungskosten sowie den Betrag von zwei Euro je Tonne übernimmt. Dadurch hätte der mögliche Betreiber lediglich die Herstellungskosten zu tragen.
Der Gemeinderat will vor einer endgültigen Entscheidung feststellen lassen, wie hoch die Herstellungskosten des Platzes sind und dann mit dem möglichen Betreiber wieder in Kontakt treten. Auch die Möglichkeit, dass die Gemeinde alle Kosten übernimmt und den Platz vermietet, werden ausgelotet.
Gemeinderat Michael Väth trat für eine kurze Überlassungszeit an einen Betreiber ein, da man dann rasch den Betreiber wechseln könne, wenn es einmal Missstimmung gebe. In einer langfristigen Bindung sehen Alfred Martin und Dieter Göbel die bessere Lösung, weil der Unternehmer dann wirtschaftlicher kalkulieren könne und eine Entsorgungssicherheit für die Gemeinde bestehe.
„Soll man auch Bauschutt aus Bischbrunn recyclen, wenn in Esselbach in einigen Jahren wenig Bauschutt abfällt?“, fragte Burkhard Hefter. Hofmann meinte, dass Bischbrunn die einzige Gemeinde sei, die man einbeziehen könne. Dem pflichtete Franz-Josef König bei; er will das gedeihliche Nebeneinander von Esselbach und Bischbrunn erhalten.
Entstehen soll die Bauschuttrecyclinganlage westlich der Erdaushubdeponie. Dabei handelt es sich um ein momentan eingezäunten Bereich. Der liege im Naturpark-Spessart-Gebiet und darf keinesfalls als Erddeponie verwendet werden, allenfalls als Bauschutt-Recycling-Anlage unter bestimmten baulichen Voraussetzungen. Das Material muss in regelmäßigen Abständen entsorgt oder wiederverwendet werden.