Für den Neubau des Kindergartens St. Georg nahe der Mittelschule besteht Baurecht. Gegenüber dem mit dem Kindergarten abgestimmten und im Gemeinderat am 20. Februar vorgestellten Konzept gab es nur kleine Detailänderung. Gebaut wird für die vier Kindergartengruppen in serieller Bauweise, es wird ein langes und flaches Gebäude aus Holz mit einer PV-Anlage auf dem Dach entlang der Lerlachstraße entstehen.
Neu sind vor allem die von einem Mitarbeiter des Büros Hirsch Architekten aus Ansbach vorgestellten Kosten. Sie summieren sich auf 10,15 Millionen Euro, worin auch die Ausstattung samt Möbeln, der Außenbereich, die Finanzierungskosten von 1,14 Millionen Euro und eine "Reserve" von 820.000 Euro für Unvorhergesehens enthalten sind. Dem steht eine erwartete Förderung von zwei bis drei Millionen Euro gegenüber. Damit der Förderantrag nach dem Finanzausgleichsgesetz bei Regierung von Unterfranken eingereicht werden kann, musste der Gemeinderat der Genehmigungplanung und der Kostenaufstellung zustimmen, was einstimmig erfolgte.
Gemeinderat Philipp Kromczynski stellte fest, dass für Baunebenkosten, Finanzierung und Reserve in Summe fast soviel Geld veranschlagt sei wie für die eigentlichen Baukosten. Selbst in der Baubranche tätig, ist er optimistisch, dass die Reserve nicht gebraucht wird, viele Firmen seien auf der Suche nach Aufträgen.
Weil sich die berechneten Baukosten gegenüber der alten Schätzung praktisch verdoppelt haben, musste der Gemeinderat auch den Geschäftsbesorgungsvertrag mit dem Erschließungsträger Bayerngrund über einen Nachtrag ändern: Diese schließt einen Kredit ab, die Ausfallbürgschaft des Marktes Zellingen steigt von fünf auf 10,15 Millionen Euro.
Kurz diskutiert wurde über die Anordnung der Stellplätze. Es bleibt jedoch bei zwölf Schrägparkplätzen auf der Straße, wofür der Gehweg etwas in Richtung Gebäude verschwenkt wird, und zwei Stellplätzen auf dem Grundstück des Kindergartens. Das ist auch die mit dem Bauantrag genehmigte Variante, es waren noch zwei andere betrachtet worden. Ein Anwohner, der in der Sitzung war, kam nicht zu Wort, weil es eine Gegenstimme aus dem Gremium gab.
Für den Bebauungsplan "Klinge" in Retzbach änderte der Gemeinderat einzelne Festsetzungen, um das Bebauung der hangseitigen Grundstücke zur erleichtern. Für diese wurden die erlaubten Wandhöhen um 1,5 Meter erhöht. Grund sind Anfragen von mehreren Planern. Die Vorgaben zielen grundsätzlich auf Einfamilienhäuser mit optionaler Einliegerwohnung ab. Nach Einschätzung von Gemeinderat Michael Heßdörfer würden sie bei einigen Grundstücken aber zu nahezu im Boden steckenden Erdgeschossen führen.
Für die Valentin-Rosel-Straße 12 in Retzbach stimmte der Gemeinderat dem Bau eines Zweifamilienhauses zu. Auch ein Carport in der Stettiner Straße 4 und ein Balkon in der Mittleren Bachgasse 4, beides in Zellingen, erhielt die Zustimmung. Zur Kenntnis wurde ein Wintergarten auf dem vorhandenen Balkon in der Rosenstraße 51 in Retzbach genommen.
Die Sitzung wurde von der zweiten Bürgermeisterin Andrea Heßdörfer geleitet. Sie teilte mit, dass der erste Bauabschnitt der Retzbacher Hauptstraße bis zum 8. November mit Ausnahme der Feinschicht asphaltiert wird. Die Arbeiten verzögerten sich, weil das Setzen der Bordsteine schwieriger war als erwartet.
Im nichtöffentlichen Teil stimmte der Gemeinderat einem Nachtrag für die Elektroinstallation am Feuerwehrhaus Retzbach zu. Um Warmwasser ohne laufende Heizung per Durchlauferhitzer erzeugen zu können, mussten der Hausanschluss und die Leitungen verstärkt werden, was rund 33.000 Euro zusätzlich kostet.
Der Gemeindeförster erhält einen Dacia Duster als neuen Dienstwagen. Mit 27.000 Euro war es das günstigste Angebot und der SUV ist schnell verfügbar.
