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Schaippach: Neuer Krimi aus Schaippach: "Tod einer Schulrätin"

Schaippach

Neuer Krimi aus Schaippach: "Tod einer Schulrätin"

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    Motiviert von einer ehemaligen Kollegin schrieb Joachim Braun, der selbst bisher kaum zehn Krimis gelesen hat, über den Mord an einer Schulrätin.
    Motiviert von einer ehemaligen Kollegin schrieb Joachim Braun, der selbst bisher kaum zehn Krimis gelesen hat, über den Mord an einer Schulrätin. Foto: Rosemarie Knechtel

    Führt der Autor alle an der Nase herum? Gleich auf der ersten Seite duzt Lehrer Staab, um den sich die Geschichte dreht, seine Schulrätin, wohingegen sie die Distanz wahrt. Hat er seine Vorgesetzte ermordet? Ist das die Erklärung für alle Irrungen und Wirrungen, die sich im Kopf des Lehrers abspielen?

    Die Entstehung seines neuen Kriminalromans sei ein bisschen autobiografisch, gibt der ehemalige Lehrer Joachim Braun zu, wobei ihm wichtig sei, dass der positive Aspekt über die Arbeit als Lehrer herauskommt. In seinem Buch wird deutlich, dass der Schaippacher Braun diese Situationen nicht nur erdacht, sondern wirklich erlebt hat, wenn er als Eberhard Staab einen Kollegen zitiert, dessen Klasse jedes Jahr dümmer und fauler würde. Die Dummheit der Schüler nennt Staab himmelschreiend, an anderer Stelle sind sie einfach nur doof und ohne ihn zu kennen, spricht er über einen Schüler als Idiot.

    Für Freunde ausführlicher Landschaftsbeschreibungen

    Die Kollegen kommen kein Deut besser weg, denn Braun beschreibt aufgeblähte Wichtigkeit von Lehrern und deren angepasstes Verhalten. Mit seiner Abneigung gegenüber Emanzen als weibliche Führungskräfte hält sich sein Protagonist kaum zurück, genauso wie mit seiner Meinung über das Geschnatter der Grundschullehrerinnen im Lehrerzimmer, wo es auch dümmliche Scherze mit Lehramtsanwärtern gibt. Braun nennt es zwar übliches Lehrergeplauder, geht aber nicht näher darauf ein, so dass dieser interessante Einblick in den Schulalltag ausbleibt.

    Ein Text für Liebhaber üppiger Landschaftsbeschreibungen und anspruchsvoll formuliert, wenn Schatten mit trockenem Laub raschelt, oder jemand, dessen Identität ein Geheimnis bleibt, von schwarzem, gnadenlosen Sonnenlicht betäubt wird. Nahezu dystopisch wirkt eine Hand, die sich wie ein hilfloser Fetus windet, während sich ein Garten mit Tinte füllt und Leute an der schweren, schwarzen Nachtluft ersticken.

    Mörder ist eine "gefühlige Person"

    Braun lässt Eberhard Staab zusammen mit dessen Kollegin Eva als untypisches Ermittlerduo agieren und spinnt eine Geschichte, deren psychologische Aspekte er sich selbst ausgedacht hat. Braun nennt den Mörder eine gefühlige Person, die es liebt, auf der Nachtseite des Lebens zu wandeln, und ergeht sich in seitenlangen Überlegungen, ob jemand wegen seines Äußeren ein Mörder sein kann oder weil er Teetrinker ist; ein Mörder mit Reizdarm ist jedoch nicht vorstellbar. Manisch in der Art, sich auf ständig wechselnde Verdächtige einzuschießen, wird jemand als neuer Mörder identifiziert, weil er auf einem Gruppenfoto ohne echtes Lächeln grinst und unsympathisch war, denn nette, zugängliche Menschen werden nicht leicht zum Mörder.

    Staab vernachlässigt die Schule, seine Gedanken drehen sich nur noch um den Mörder. Kann es sein, dass Rasierwasser die dunklen Seiten eines Charakters überdeckt? Oder trieb der Klimawandel die Menschen in den Wahnsinn? Nach 276 Seiten zum Tod einer Schulrätin beginnen die Ferien.

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