Dieses Zitat verweist darauf, dass die Arbeit des Lions-Clubs eine segensreiche, eine dienende sein soll. Das machte Ruppert bei der Aufnahmezeremonie, der so genannten Charterfeier, am Samstag im Hotel „Zur schönen Aussicht“ deutlich. Von 20 Mitgliedern am 16. Juli gegründet, will der Lions-Club Marktheidenfeld-Laurentius gemäß der Verpflichtung der gesamten Organisation immer dann Bedürftigen helfen, wenn das staatliche soziale Netz nicht greift.
Spenden- und Benefiz-Aktionen, persönliche Aktivitäten oder gemeinsame Anstrengungen – damit wollen die Mitglieder jenen helfen, die es nicht selbst können. Und einen Bedarf gibt es allemal. Alle Erlöse werden zu 100 Prozent für den guten Zweck verwendet.
„Lions“ ist der Name der weltweiten Clubs, aber auch der Wahlspruch. Die inoffizielle deutsche Interpretation lautet: „Leben ist ohne Nächstenliebe sinnlos.“ Die Lions-Clubs helfen in ihrem direkten Umfeld, aber auch gemeinsam bei weltweiten Projekten. Jedes Lions-Mitglied verpflichtet sich, den Dienst am Nächsten über seinen persönlichen Nutzen zu stellen. Politisch und religiös verhält man sich neutral.
Bisher waren die Marktheidenfelder in den weiter bestehenden Lions-Club Lohr-Marktheidenfeld eingebunden. Das braucht sich auch nicht zu ändern. „Beide Lions-Clubs arbeiten eng, freundschaftlich und erfolgreich zusammen“, dessen ist sich Nikolaus Ruppert sicher. Dennoch habe es Gründe für einen eigenen Marktheidenfelder Club gegeben:
• Die Stadt habe sich in den vergangenen Jahren rasant zu ihrem und der Bevölkerung Vorteil entwickelt. Immer mehr junge Leute zeigten Interesse an einer Lions-Club-Mitgliedschaft.
• Aus strukturellen Gründen war die Aufnahmekapazität in Lohr beinahe erschöpft. Dort gehören bereits mehr als 50 Männer den Lions an.
• Das war auch mitentscheidend für die aktuelle Gründung in Marktheidenfeld. Jeder Club darf seit 1987 selbst bestimmen, ob er nur Männer oder auch Frauen in seinen Reihen haben möchte. Und in Lohr blieben die Türen für weibliche Lions verschlossen.
„Die Rolle der Frau in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft hat sich grundlegend gewandelt“, erklärte Ruppert. Das werde clubintern immer deutlicher. Das beste Beispiel sei die neue Marktheidenfelder Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder. Sie freute sich über die Neugründung und gab dem Club die besten Wünsche mit in die Zukunft.
Diese Art des „Wind of Change“ (Wind der Veränderung) könne man allenthalben feststellen. Es sei auch direkt mit einem der Grundgedanken der Lions vereinbar: Freundschaft und Toleranz.
Auch an der Spitze des Patenclubs Aschaffenburg-Pompejanum steht mit Barbara Keller eine Frau, und die District Governorin für Bayern-Nord ist Eva Staudt-Hochrein. Auch der befreundete Club in Wertheim ist offen für Frauen.
Staudt-Hochrein lobte das Engagement zur Gründung des Marktheidenfelder Clubs durch Nikolaus Ruppert, Walter Väthjunker, Marlies Grollmann, Werner Pflaum, Johannes Hettiger und Burkhard Barthel. Dem Club überreichte sie die Charter-Urkunde, unterzeichnet vom derzeitigen Welt-Lions-Club Präsidenten Al Brandel. Den Festvortrag, unter anderem über die Ziele der Lions, hielt Hartmut Hentschel, Gründungspräsident des Nürnberger Lions-Clubs.
Mit einer Liedfolge aus dem Musical „König der Löwen“, musikalisch begleitet von Thomas Grön, verlieh Marlies Grollmann dem Abend einen festlichen Charakter. Zu Tanz und Unterhaltung spielen dann die „Lamas“.
Am Samstag, 20. Dezember, ist um 18 Uhr die Bevölkerung zu einem Benefiz-Konzert in die Laurentiuskirche eingeladen. Dort gestalten Chöre aus der Umgebung ein adventliches Singen. Der Erlös ist für ein Straßenkinder-Projekt in Indien sowie für die katholische Pfarrei Marktheidenfeld und deren Sanierungsprojekte bestimmt.
Das Stichwort
Lions-Club Für eine Mitgliedschaft kann man sich nicht bewerben; die Clubs sprechen „Kandidaten“ von sich aus an. Im District Bayern-Nord sind genau 1999 Mitglieder, davon 147 Frauen, organisiert. Deutschlandweit gibt es 47 000 Lions in 1398 Clubs. Informationen über die Lions-Organisation gibt es im Internet unter: www.lions.de>