440 Seiten Interessantes und Spannendes über die Geschichte Kreuzwertheims bietet das Jahrbuch 2021 des Geschichts- und Heimatvereins Kreuzwertheim. Manfred Schneider, Vorsitzender des Vereins, stellte es am Mittwoch vor. Er hatte das Buch zusammengestellt und ist auch Autor der meisten Beiträge darin. Die anderen Beiträge stammen von acht weiteren Autoren. Es handelt sich bereits um die 33. Auflage des Buchs.
Auf den ersten Seiten des Jahrbuchs steht die Chronik der Marktgemeinde für das Jahr 2021, einschließlich des weltgeschichtlichen Hintergrunds. Im zweiten Teil geht es um die Vereinsaktivitäten im vergangenen Jahr. Der dritte und zentrale Teil beschäftigt sich mit zahlreichen Ereignissen aus der Geschichte rund um die Marktgemeinde, die zumeist auch einen aktuellen Bezug haben.
Themen sind unter anderem der Kampf um den Haslocher Turm, der einst halb auf der Straße stand, die Wiedergründung der katholischen Kirchengemeinde Kreuzwertheim vor 50 Jahren. Außerdem geht es um Altstraßen im Spessart und Theorien über deren Verlauf, um die Röttbacher Schulgeschichte und den dortigen Schulhausneubau vor 100 Jahren, den Neubeginn der Schulen nach 1945, das Hotel Schweitzer Stuben in Bettingen und dessen besondere Gäste, die Fußballerfolge des TSV Kreuzwertheim sowie die Errichtung des Ehrenmals für die Kriegsopfer vor 50 Jahren.
Außerdem hat Schneider niedergeschrieben, was ihm der letzte Mainfischer, Walter Herz, über seine Zeit vor der Fischerei berichtet hatte. Herz war einst als Schiffsheizer auf allen Weltmeeren unterwegs. Fortgesetzt wird im Jahrbuch auch die Reihe mit alten Ansichtskarten von Kreuzwertheim ab dem Jahr 1896. Im vierten Teil werden aktuelle Ereignisse behandelt, diesmal das Jubiläum "100 Jahre Frankenbund". Der letzte Teil bietet eine Übersicht über die Jahresplanung des Geschichts- und Heimatvereins für 2022.
Das Buch hat eine Auflage von 400 Exemplaren. Es wird an alle Vereinsmitglieder verteilt und kann zudem in der Schaefer's Apotheke, der Volksbankfiliale und dem Rathaus erworben werden. Finanziert werden die Druckkosten hauptsächlich durch die Mitgliedsbeiträge sowie durch Spenden. Dies werde aber schwieriger, so Schneider. "Es wird aber auch nächstes Jahr ein Jahrbuch geben", ist er überzeugt. Aktuell hat der Verein 250 Mitglieder. Schneider bedauerte, dass man bisher keine jüngeren Mitglieder gewinnen konnte. Er wünschte sich mehr Interesse junger Leute an lokaler Geschichte und dem Verein.