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FREUDENBERG: Nibelungenzug: Spalier für den Drachenkämpfer

FREUDENBERG

Nibelungenzug: Spalier für den Drachenkämpfer

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    Mit einem festlichen Auftakt begann der „Nibelungenzug 2010“ in der Alten Kirche. Die Freudenberger Herolde trommelten und bliesen. Bürgermeister Heinz Hofmann konnte viele Ehrengäste begrüßen, darunter Minister Wolfgang Reinhart, der auch die Schirmherrschaft der Veranstaltung übernommen hatte.

    Hofmann erinnerte an das Jahr 2000, als zum ersten Mal ein solches Großereignis die vielen Gäste faszinierte. In Freudenberg erfahre das Nibelungenlied eine eigene modern-aktuelle und lokal-regional orientierte Interpretation. Seit vielen Monaten sei von den Gemeinden an Main und Rhein sowie im Odenwald auf den Zug hingearbeitet worden. Die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) „Nibelungen-Siegfried-Straße“ wolle den erfolgreichen Jubiläumszug mit neuen Attraktionen fortsetzen.

    Schirmherr Reinhart freute sich, dass der Nibelungenzug nach zehn Jahren nun in Freudenberg beginne. Er zitierte einen Vers aus dem Theaterstück „Berggold – Siegfrieds Kampf mit dem Drachen“ von Gerda und Paul Pagel: „So schmal und doch im Herzen weit, so frisch im grünen Frühlingskleid, vom Berg geschützt, geküsst vom Fluss, ein Stadtchen, das man lieben muss.“

    Auch Professor Joachim-Felix Leonhard, verantwortlich für die Aufnahme des Nibelungenliedes in das Unesco-Weltdokumentenerbes, und Peter Woitge, Vorsitzender der ARGE „Nibelungen-Siegfried-Straße“, würdigten die Bemühungen der Freudenberger, aus dem Nibelungenlied ein Großereignis zu machen. Für die musikalische Gestaltung sorgte das Historische Musikensemble „Frouddenber“, das mittelalterliche Weisen spielte und den Historischen Tanzkreis begleitete.

    Anschließend wurde im Amtshaus die Ausstellung „Mythos Drachen“ eröffnet und Schülern der „Jugendkunstpreis“ überreicht. Im Mainvorland waren zahlreiche Buden aufgebaut und wer wollte, konnte sich einen „Drachen-Braten“ schmecken lassen. Viele Freudenberger freuten sich über den Besuch des ehemaligen Pfarrers Hans Bender, der aus Östringen angereist war und sich an seiner alten Wirkungsstätte sichtlich wohl fühlte.

    Eine große Menschenmenge drängte sich schließlich auf den Promenadenweg, um das Theaterstück zu sehen. Als Sprecher fungierten beide Autoren, Bürgermeister Hofmann und „Rüdiger von Bechlaren“. Zuschauer standen auch auf der Brücke und beobachteten, wie sich das „Drachengefährt“ näherte.

    Auf der Wiese am Main und auch gegenüber in Kirschfurt standen weit über 100 Kinder am Mainufer Spalier und unterstützten durch Zurufe die Handlung. Kostümiert waren auch Krimhild und Brunhild – beschützt vom Schwert tragenden Siegfried. Mit einem Burgfeuerwerk wurde das Drachenschiff begrüßt: „Schaut nur mal hoch, was wälzt sich dort am steilen Hang des Burgbergs fort? Ein Drache, der den Berg verödet, ist niemand da, der ihn schnell tötet?“

    Am späten Nachmittag marschierte der Nibelungenzug schließlich weiter – mit Rast in Bürgstadt und Miltenberg bis nach Worms, wo das Spektakel am 16. Mai endet.

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