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Karlstadt: Nikolaus-Fey-Straße: Karlstadt sucht neuen Namen

Karlstadt

Nikolaus-Fey-Straße: Karlstadt sucht neuen Namen

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    Straßenschild der Nikolaus-Fey-Straße in Karlstadt.
    Straßenschild der Nikolaus-Fey-Straße in Karlstadt. Foto: Björn Kohlhepp

    Der Karlstadter Stadtrat hat am 27. Januar beschlossen, dass die örtliche Nikolaus-Fey-Straße einen neuen Namen erhalten soll. Nun fordert die Stadtverwaltung die Bürgerinnen und Bürger auf, bis 21. Februar Vorschläge für einen neuen Namen einzureichen, per E-Mail an bauamt@karlstadt.de oder postalisch an Stadt Karlstadt, FB 3 Planen und Bauen, Zum Helfenstein 2, 97753 Karlstadt.

    Nikolaus Fey 1941.
    Nikolaus Fey 1941. Foto: Repro Björn Kohlhepp

    Aufgrund der nationalsozialistischen Vergangenheit des fränkischen Mundart-Dichters ist derzeit in vielen fränkischen Gemeinden die Debatte um Straßenumbenennungen in Gange. Eine Würzburger Kommission hat Feys Wirken im NS-Regime untersucht und aufgrund seines aktiven Engagements als Zensor und später als Mitglied des Generalgouvernements in Krakau die Umbenennung empfohlen. Die Stadt Würzburg und weitere Kommunen sind dieser Empfehlung bereits gefolgt.

    Warum die Stadt gegen die Anwohner entschieden hat

    Auf eine von der Karlstadter Stadtverwaltung durchgeführte Befragung der 15 Anwohner in der 130 Meter langen Straße gingen elf Antworten ein. Neun davon sprachen sich gegen eine Umbenennung aus. "Die angegebenen Gründe gegen eine Umbenennung der Anwohner*innen bezogen sich in erster Linie auf die notwendigen Formalitäten bei einer Änderung (Adressenänderungen etc.)", heißt es in einer Presseerklärung der Stadt.

    In dieser Pressemitteilung betont Bürgermeister Michael Hombach, dass er und die Stadtverwaltung "bewusst keinen Beschlussvorschlag vorgelegt hätten, um deutlich zu signalisieren, dass eine solche Entscheidung ausschließlich dem Stadtrat obliegt". Allerdings gab es keine große Diskussion. Nach kurzen Stellungnahmen einiger Fraktionen entschied der Stadtrat einstimmig für eine Umbenennung. Kein einziger Anwohner besuchte diese Stadtratssitzung.

    In einigen Leserzuschriften und Online-Kommentaren wird die Entscheidung dennoch heftig kritisiert. Der Stadtrat entscheide "nach Gutsherrenart", kommentiert "waldtom1". Es sei "widersprüchlich", die Anwohner erst zu befragen und doch gegen deren Willen zu entscheiden, findet "rainbird". "Nicht nachzuvollziehen" nennt das "kickers01". Bürgermeister und Stadtrat hatten jedoch betont, die Anwohnerinnen und Anwohner bei den Formalitäten zu unterstützen und beispielsweise den Personalausweis unentgeltlich zu ändern.

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