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TRENNFELD: Nur das Trampen ist etwas schwierig

TRENNFELD

Nur das Trampen ist etwas schwierig

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    Ein Zimmermann, eine Zimmererin und eine Töpferin sind schon lange Zeit unterwegs, um in verschiedenen Betrieben ihren erlernten Beruf auszuüben und viel Neues dazu zu lernen. Sie fragen bei den Handwerksbetrieben mittels eines speziellen Spruches ihres Berufszweiges nach, ob Arbeit vorhanden ist und sie gebraucht werden. Der Handwerksbetrieb nimmt den Gesellen auf und versorgt ihn mit Unterkunft und Verpflegung.

    Die Zimmerei Helmut Martin in Trennfeld kann jede arbeitende Hand gebrauchen. "Es ist schwer, Zimmerleute zu bekommen", so Helmut Martin, der froh ist, dass die Gesellen bei ihm vorbei gekommen sind. Auch die Lehrstelle in der Zimmerei blieb in diesem Jahr unbesetzt.

    So kamen die Wandersleute, die auf Arbeitssuche sind, gerade recht. Zuerst klopfte Willi Huß an die Türe. Der aus Kottgeisering am Ammersee stammende Zimmermann gehört zu der Vereinigung "Freier Vogtländer Deutschland". Er ist bereits seit über drei Jahren auf der Walz. Die Zimmerei Martin ist seine letzte Station, bevor er wieder nach Hause kehrt. "Ich habe eine tolle Zimmerei als meine letzte Station gefunden", freut sich Willi Huß.

    Bei einem Treffen der Handwerker erzählte er seinen Kollegen, dass in Trennfeld unbedingt Zimmerleute gebraucht werden. So kam die Pforzheimerin Mariele Pillai ebenfalls nach Trennfeld zur Zimmerei Martin. Sie gehört zur Vereinigung "Freier Begegnungsschacht" den sogenannten "Elefanten". Sie ist seit August 1997 als Zimmererin unterwegs und möchte noch ein Jahr auf der Walz bleiben.

    Auch in ihrem Buch, in dem die Meister die Arbeitszeit bescheinigen, stehen schon sehr viele Handwerksbetriebe. "Auch wenn man nur drei Jahre und einen Tag unterwegs sein muss, also einen Tag länger als die Lehrzeit gedauert hat, so macht es mir sehr viel Spaß, unterwegs zu sein", begründete Mariele Pillai ihren Entschluss, noch ein weiteres Jahr auf der Walz zu bleiben.

    Die dritte im Bunde ist Rita Hirtl aus Reit im Winkl. Ihre Vereinigung sind ebenfalls die "Elefanten", der "Freie Begegnungsschacht". Sie ist Töpferin von Beruf und hat ihre Arbeitsstelle für zwei Wochen bei der Töpferei Neumayer in Trennfeld gefunden. Auch er kann jetzt sehr gut Hilfe in seinem Betrieb gebrauchen. Weil das Weihnachtsgeschäft ansteht, sind sehr viele Töpferwaren herzustellen. Auch sie ist mit ihrem Meister sehr zufrieden. "Die Leute hier sind alle sehr nett", bescheinigte Rita Hirtl eine gute Arbeitsatmosphäre. Rita Hirtl ist erst seit zweieinhalb Jahren auf der Walz und muss deshalb noch sechs Monate bei verschiedenen Töpfern arbeiten.

    Maximal sechs Wochen dürfen die wandernden Handwerker dabei in einem Betrieb tätig sein. Ein Problem haben die fleißigen Wandersleute in Franken doch: "Trampen ist sehr schwierig", sagen sie. Sehr viele Autofahrer fahren vorbei, ohne anzuhalten.

    Dabei sind die Handwerker auf der Walz sehr gut zu erkennen. In einer typischen Zimmermanns-Tracht mit einem Hut mit breiter Krempe und einer schwarzen Kordhose präsentieren sich die Zimmerleute. Die Töpferin trägt einen Zylinder und hat eine helle Kniebundhose sowie Stiefel an.

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