An den neuen Bürgermeister gewandt sagte Schuster: „Machen Sie Ihre Aussagen wahr, die Sie vor der Wahl vertreten haben. Treffen Sie die notwendigen Entscheidungen mit Format, Herz, Qualifikation und Bürgernähe zum Wohle unserer Stadt“. Über die Fraktionsgrenzen hinaus bat der Senior die Stadträte um Zusammenarbeit. Unterschiedliche Meinungen sollten sachlich fundiert und mit Verständnis aufgenommen werden.
Nach einer Woche im Amt könne er feststellen, dass die Aufgaben eines Bürgermeisters sehr vielfältig seien, sagte Ondrasch nach dem Amtseid. Er bedankte sich für die vielen Glückwünsche, die er, teilweise verbunden mit guten Ratschlägen, bekommen hat. Als „Optimist mit positiver Grundeinstellung“ bitte er noch um etwas Geduld, um die vorhandenen guten Ansätze in der Stadt in Zusammenarbeit mit den Bürgern und dem Stadtrat nutzen und ausbauen zu können. „Im Mittelpunkt unserer Handlungen steht das Wohl der Stadt Gemünden“, betonte er und forderte den Stadtrat auf, zu einer sachorientierten Politik zu finden, um die Stadt gemeinsam voranzubringen. Die Bürgerinnen und Bürger wiederum ermunterte er, auf den Stadtrat zuzugehen. „Es liegt an uns, die Bürger davon zu überzeugen, dass wir zuerst für sie da sind“.
In der folgenden Sitzung zeigte das Gremium allerdings nicht die vorher beschworene uneingeschränkte Harmonie. Wie schon in der Vergangenheit versuchten die Fraktionen, jeweils ihre Kandidaten für die zu besetzenden Ehrenämter in Position zu bringen. Für die Arbeitsgemeinschaft der Volkshochschulen Gemünden und Lohr, die zum 1. Januar 2008 gegründet wurde, stehen Gemünden drei Beiratsmitglieder zu. Der Ökokreis schlug Martina Dittmeier vor, die SPD Irmgard Pröschl, die CSU Gerhard Köhler, die Freien Wähler Andreas Bachmann und die Freie Wählergemeinschaft Helmut Aulbach. Vor der Wahl bat Hubert Schuster die Freie Wählergemeinschaft, auf ihren Wahlvorschlag zu verzichten, da der Bürgermeister ebenfalls dieser Gruppierung angehört und Kraft seines Amtes dem Gremium angehört. In der Abstimmung wurden Irmgard Pröschl mit 20 Stimmen, Gerhard Köhler mit 18 Stimmen und Andreas Bachmann mit 13 Stimmen gewählt.
Funktionierende Partnerschaft
Die Vorsitzende des Partnerschaftskomitees, Ria Friedel, berichtete von den Feiern zum 20-jährigen Bestehen der Verbindung mit der niederländischen Partnerstadt Duiven, die von vielen Gästen aus der Dreiflüssestadt besucht worden war. „Der Austausch funktioniert“, sagte die Vorsitzende und lobte das unentgeltliche Engagement der Vereine und Musikgruppen. Bei einem Budget von nur 2000 Euro im Jahr sei man auf viel Idealismus angewiesen.
Zum Gemündener Herbstmarkt, der vom 10. bis 12. Oktober geplant ist, hätten bereits eine Musikkapelle und Duivens Bürgermeister ihr Kommen angekündigt. Die Wahl der drei Beigeordneten für das Partnerschaftskomitee musste geheim erfolgen, da vier Kandidaten vorgeschlagen worden waren. Gewählt wurden schließlich die bisherigen Mitglieder Irmgard Pröschl (SPD) und Jürgen Stich (CSU) mit jeweils 19 Stimmen und Anton Schiebel von den Freien Wählern mit 14 Stimmen. Auf den Kandidaten der Freien Wählergemeinschaft, Matthias Risser, entfielen neun Stimmen.
Unter dem Tagesordnungspunkt „Anfragen“ meldeten sich einige Stadträte zu Wort. Entwarnung konnte Bürgermeister Ondrasch der Wernfelder Stadträtin Hermine Mennig geben. Nach Mitteilung des Schulamtes sei für die nächsten drei Jahre keine Schließung der Grundschule vorgesehen.
Aschenroths Ortssprecher Klaus-Dieter Schubert beklagte die hohe Belastung der Ortsverbindungsstraße nach Neutzenbrunn, die durch die Straßensperrung in Gräfendorf entstanden ist. Es sei mit Schäden zu rechnen, weil die Straße nicht für die Lastwagen und Busse ausgelegt sei, mit denen sie derzeit befahren wird.
Gerhard Köhler fragte nach Möglichkeiten, die in der Bahnhofstraße auf einem Auto-Anhänger seit Monaten platzierte Werbung für die in Bad Kissingen gezeigte Ausstellung „Körperwelten“ zu entfernen und Andreas Bachmann wies darauf hin, dass im Zuge der Kanalbaumaßnahme in Hofstetten einige Sandsteinblöcke am Radweg an der ehemaligen Fähre verschwunden sind. Die hatten dort als Sperre für Kraftfahrzeuge gedient.