Ordnung in den Wald zu bringen, haben sich die Remlinger schon vor gut zehn Jahren vorgenommen. Bewegung kam erst im letzten Jahr in die vom Gemeinderat geplante Waldflurbereinigung. Wie Bürgermeister Günter Schumacher (Bürger Block) in der jüngsten Gemeinderatssitzung bekannt gab, konnten nach Überprüfung durch das Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken (ALE) den 260 Flurstücken 600 Besitzer zugeordnet werden. Das ALE Unterfranken, unter derer Zuständigkeit die Waldflurbereinigung durchgeführt wird, konnte 510 Besitzer ermitteln.
Zusammen mit der Verwaltung und einigen Bürgern ist es dem Bürgermeister gelungen, einen Großteil der 90 Besitzer zuzuordnen. Einige, so Schumacher, seien schon lange verstorben, aber noch nicht aus dem Besitzverhältnis des sogenannten Körperschaftswaldes gelöscht worden. Er ist guter Dinge, dass die Mehrzahl der noch offenen Besitzrechte geklärt werden könnten.
Beim Körperschaftswald handelt es sich um Waldflächen im Besitz von mehreren Personen, die zusammen eine Körperschaft bilden, befinden. Anders als bei Privatwaldbesitzern stehen hinter den Flurnamen immer mehrere Körperschaftsteilhaber. Sobald die Besitzverhältnisse geklärt sind, wird der Markt Remlingen die Besitzer zusammen mit den Verantwortlichen des ALE Unterfranken informieren.
Halbjahresbilanz
Zufrieden und doch sehr besorgt erläuterte Kämmerer Manfred Winzenhöler die Halbjahresbilanz des Haushaltes 2020. Im Verwaltungshaushalt sah er keinen Anlass zur Beunruhigung. Die Gewerbesteuer fließe planmäßig. Beim Einkommensteueranteil der Gemeinde mit einem Haushaltsansatz von 858 000 Euro habe er etwas Bauschmerzen. Obwohl er dort zum Juni 2020 noch kein Rückgang feststellen konnte, befürchtet er hier die Auswirkungen durch die Corona-Krise. Er sensibilisierte das Gremium für einen möglichen Einbruch und Reduzierung der Einnahmen.
Beim gemeindlichen Fuhrpark müssten sich die Räte in den nächsten Monaten Gedanken machen, da der angesetzte Betrag für Reparaturen von 43 000 Euro bereits jetzt um 4000 Euro überschritten wurde. Die Maschinen seien in die Jahre gekommen, und vielleicht wäre es, betonte Winzenhöler, ratsam das eine oder andere Fahrzeug auszutauschen.
Im Vermögenshaushalt sähe es auf dem Papier super aus. Von der eingestellten einen Million Euro für den Tiefbau seinen bis jetzt nur 31 000 Euro abgerufen worden. Ähnlich sehe es beim Hochbehälter aus. Hier wurden im Haushalt 800 000 Euro eingestellt, aber nur 19 000 Euro ausbezahlt worden. Schuld sei nicht eine schlechte Zahlungsmoral der Verwaltung, sondern der Wegfall von zugesicherten Zuschüssen der Regierung und des Freistaates.
Hier mahnte Winzenhöler zur Vorsicht. In der momentanen Verunsicherung, ob Zuschüsse ausgezahlt werden oder nicht, wäre es nach seiner Meinung ein "finanzieller Selbstmord", die geplanten Baumaßnahmen voranzutreiben. Ohne Zuschüsse könne sich die Gemeinde die Baumaßnahmen nicht leisten, gab er den Räten mit auf den Weg.