„Selbsthilfe ist besser als Selbstmitleid.“ Dieses Zitat eines erfahrenen Mediziners richtete Zweiter Bürgermeister Manfred Stamm an die Mitglieder der Osteoporose-Selbsthilfegruppe Marktheidenfeld. Die feierte am Samstag im Hotel „Zur schönen Aussicht“ ihren 20. Geburtstag.
Wie die Vorsitzende, Herta Eibel aus Kreuzwertheim, berichtete, feierte die Gruppe ihre ersten beiden Jahrzehnte nicht wie seinerzeit das 10-Jahres-Fest vor großer Öffentlichkeit, sondern intern. Dennoch machte sie deutlich, dass alle Betroffenen aus der Region in den Reihen der Gruppe willkommen seien.
Sie bedauerte, dass immer weniger junge Betroffene den Weg in die Gruppe fänden. Die Schirmherrin des Jubiläums, Dr. Christiane Scherg-Zeisner aus Marktheidenfeld, führte dies darauf zurück, dass die Krankheit früher erkannt und früher behandelt werde als noch vor geraumer Zeit. Sie rücke aber immer stärker ins Blickfeld der jungen Menschen und der Ärzte.
Weltmeister im Reisen
Die Mitgliedschaft in der Selbsthilfegruppe biete den Betroffenen die engagierte gemeinsame Auseinandersetzung mit der Osteoporose und der Bewältigung ihrer Auswirkungen.
Großes Lob erfuhr die Selbsthilfegruppe von der Bundesvorsitzenden Birgit Eichner, der stellvertretenden Landesvorsitzenden Hannelore Baumeister und von der Ehrenpräsidentin Hildegard Kaltenstadler. Die Vorstandschaft motiviere alle Mitglieder in einem Maße, dass es beispielhaft für alle anderen Gruppen sei. Neben der therapeutischen Angeboten unternehme man zahlreiche andere Aktivitäten. So habe sich eine stabile Tanzgruppe etabliert, und man könne die Marktheidenfelder Ortsgruppe getrost als „Weltmeister im Reisen“ bezeichnen. Immer wieder fahre man zu Kongressen und Seminaren, um sich fortzubilden, unternehme aber auch gesellige Fahrten.
Herta Eibel erinnerte an die die Gründung der Selbsthilfe vor 20 Jahren. Seinerzeit hätten sich am 3. März 1990 genau 27 Betroffene zusammengeschlossen. Derzeit zähle die Gruppe 118 Angehörige.
Sie bedankte sich bei den Therapeutinnen Heidi Hock und Carmen Lang-Hagmaier für ihr jahrelanges Engagement. Auch das Mitwirken der Vorstandsmitglieder an der Organisationsarbeit trage ausgesprochen effektiv zum Funktionieren der Vereinsarbeit bei.
Die anstrengendste Arbeit aber sei, dass für manche Mitglieder die Kostenübernahme des Funktionstrainings durch die Krankenkassen erkämpft werden müsse. Für einige habe man das schon erreichen können. Manfred Stamm sagte zu, dass die Stadt die Gruppe durch kostengünstige Überlassung von Kleinschwimmhalle und Turnhalle fördern wolle. Jetzt würden beide renoviert. Das könne möglicherweise über die Ferien hinaus gehen und zu zeitlichen Einschränkungen führen.
Im Verlauf der Feier ehrte die Selbsthilfegruppe folgende Gründungsmitglieder: Barbara Albert, Irene Balzar, Elisabeth Lermann, Olga Liebler, Edelgard Schäffer aus Marktheidenfeld, Lotte Hofmann aus Erlenbach, Maria Liebler, Irma Seitz aus Erlenbach, Elisabeth Hönlein, Hermine Jeßberger, Martha Jeßberger aus Röttbach, Hiltrud Schebler aus Karbach und Hedwig Veit aus Roden. 20 Jahre dabei sein Thekla Balzar aus Marktheidenfeld und Herta Eibel und Kreuzwertheim.
Schriftführer Dieter Hauenstein überreichte Herta Eibel ein Geschenk dafür, dass sie seit 20 Jahren unermüdlicher Motor für viele Aktivitäten der Gruppe sei. Sie stehe dem Verein nicht nur vor, sondern habe die Ausbildung als Übungsleiterin für Wasser- und Trockengymnastik, für orthopädische Betreuung und für Osteoporose absolviert und bilde sich ständig weiter. Herta Eibel habe die Gruppe und ihre segensreiche Arbeit persönlich geprägt – und all dies rein ehrenamtlich.