Auch in den geplanten großen pastoralen Räumen wird sich Kirche weiterhin vor Ort ereignen und präsent sein müssen. Wie genau das aussehen soll, diskutierten Teilnehmer aus den Pfarreiengemeinschaften Pagus Sinna, Main-Sinn, Sodenberg, "An den drei Flüssen" und "Unter der Homburg" mit den Pastoralreferenten Burkhard Fecher und Thorsten Kapperer an zwei Abenden –in der alten Kirche in Wernfeld und auf Burg Rieneck.
Zentralisierung bleibt im Großraum Gemünden ein Thema. Doch sämtliche Veranstaltungen zentral abzuhalten, werde den Gläubigen nicht gerecht. Wenn die Kirche vor Ort bleiben soll, dann sind dafür Ideen zur konkreten Umsetzung nötig. Solche Ideen zu finden und später auch umzusetzen, war eines der Ziele der beiden Zukunfts-Werkstätten. "Manche Dinge sind in der einzelnen Pfarrei vor Ort nicht möglich, weil sich vielleicht nicht genug Leute finden", sagte Thorsten Kapperer in Rieneck. Wenn man aber den Raum öffne, fänden sich vielleicht in den Orten der 24 Pfarreien Leute mit gleichen Ideen.
Gegen den Strich denken
Thorsten Kapperer ermunterte die Anwesenden, auch einmal "gegen des Strich" und nicht unbedingt in den kirchlichen Strukturen zu denken. "Wir brauchen Menschen, die Ideen haben und sich nicht nur alles von oben sagen lassen", ergänzte Burkhard Fecher. Man solle versuchen, selbst etwas zu bewegen. Ein weiterer Ansatz sei, sich an den vorhandenen Mitteln zu orientieren, Ideen zu entwickeln und daraus etwas zu machen.
Die Kirche muss sich bewegen, den ersten Schritt tun, hieß es. Wenn die Leute nicht in die Kirche kommen, dann müsse die Kirche zu den Menschen kommen und ihnen etwas anbieten. Die Kirche müsse Bestandteil der Lebenswelten der Menschen werden – das waren einige der Themen aus den Gruppenarbeiten aus beiden Werkstätten. Ideen wie Picknick- oder Lagerfeuer-Gottesdienst zählten ebenso dazu wie Fahrten, Ausflüge und Feste. Die Jugend solle besser in die Pfarreien eingebunden werden, auch mit Jugendgottesdiensten im Kreis mit Gitarrenklängen. Bei größeren Vereinsfesten auch einmal selbst einen Gottesdienst anbieten, anstatt auf die Anfrage der Veranstalter zu warten. Auch einmal neue Formen für den Gottesdienst ausprobieren und moderne Medien in Bild und Ton einbinden.

Ökumene voranbringen
Die Ökumene weiter voranzubringen, öfter gemeinsame Gottesdienste zu feiern, lautete ein weiterer Wunsch aus den Gruppen. Aber auch mehr Services rund um den Gottesdienst, Predigten über aktuelle Themen, Kinderbetreuung mit Spielecke während des Gottesdiensts oder Gespräche beim Kaffeekränzchen hinterher. "Kaum ist die Kirche aus, ist der Pfarrer schon fort", so die Feststellung einiger Teilnehmer.
Weiter spannte sich der Bogen der Ideen aus beiden Abenden von Friedensgebeten (wöchentlich an unterschiedlichen Orten im Raum Gemünden), über musikalische Projekte mit Band, Schola oder Bläsern, Wallfahrten, Familien-Sternwallfahrten, Versöhnung über Grenzen hinweg (Taizé-Fahrt) bis zu Wanderungen mit Einkehr (Waldexerzitien) und offene Kirchen mit Stationen zu Kunst und Geschichte.
Die Ideen beider Abende werden nun zusammengefasst und an die Teilnehmer verteilt. Konkret sollen drei Projekte angegangen werden. Burkhard Fecher erklärte sich bereit, beim Thema Waldexerzitien (spirituelle Wanderungen mit Stationen im Spessart und Einkehr) mitzuwirken. Bildungsreferentin Cornelia Warsitz (Langenprozelten) wird beim Thema "Ökologie/eine Welt" mitarbeiten. Als dritter Punkt soll der Picknick-Gottesdienst aufgegriffen werden.
Alle Interessierten können sich gerne bei Burkhard Fecher, Tel.: (09351) 4166, burkhard.fecher@bistum-wuerzburg.de) oder Thorsten Kapperer, Tel.: (09351) 600858, thorsten.kapperer@bistum-wuerzburg.de) melden.