Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Gemünden
Icon Pfeil nach unten

KARSBACH: Patchwork: Viel mehr als nur Flickwerk

KARSBACH

Patchwork: Viel mehr als nur Flickwerk

    • |
    • |
    Anita Borst bei der Arbeit an der Nähmaschine.
    Anita Borst bei der Arbeit an der Nähmaschine.

    Ohne Spaß und Freude geht das alles nicht“, sagt Anita Borst. Dass sie Vergnügen bei der Arbeit empfindet, ist der Kunsthandwerkerin deutlich anzumerken. In ihrem Atelier in der Bachleite fertigt die Karsbacherin Patchworkarbeiten. „Patchwork ist nichts anderes, als Stoffe zerschneiden und wieder zusammenzunähen“, erklärt sie die Technik, bei der aus Flicken (englisch patch) neue Textilien zusammengesetzt werden. Ursprünglich entstanden die Arbeiten aus Stoffresten, daher der Name Patchwork (Flickwerk).

    50-Jährige arbeitet im eigenen Atelier

    Kunstvolle Kissenbezüge, Tischläufer, Decken, Wandbehänge, Taschen, Täschchen, Utensilos und „alles, was die Wohnung verschönert oder brauchbar ist“, entsteht unter den geschickten Händen der 50-Jährigen, die seit einigen Jahren im eigenen Haus in Karsbach arbeitet. Zuvor hat die in Bad Königshofen im Grabfeld geborenen Frau in Karlburg gewohnt und gearbeitet.

    „Ich bin praktisch mit der Nähmaschine aufgewachsen.“

    Anita Borst, Kunsthandwerkerin

    Schon als Mädchen hatte Borst Freude an Handarbeiten mit Stoffen, Nadel und Faden. „Ich bin praktisch mit der Nähmaschine aufgewachsen“, sagte sie. So lernte sie als Kind nähen, allerdings noch auf einer alten Tretnähmaschine. Im Alter von 18 Jahren kaufte sie sich die erste eigene Nähmaschine. Damit konnte sie im Kreis ihrer fünf besten Freundinnen mithalten, die allesamt Schneiderinnen oder sogar Schneidermeisterinnen waren. Blusen, Röcke, später Hosen, Kostüme und Mäntel entstanden unter ihren geschickten Fingern.

    Kleine Kunstwerke aus Porzellan

    Acht Jahre später, mit 25 Jahren, machte sich Borst selbstständig. In ihrer Werkstatt entstanden aufwendige Porzellanpuppen, die sie an Liebhaber verkaufte. „Das waren keine, mit denen Kinder so einfach spielen konnten.“ Vielmehr fertigte sie kleine Kunstwerke, die den Eindruck erweckten, lebendig zu sein.

    In München entdeckte die Kunsthandwerkerin die Liebe zu Patchworkarbeiten. „Am Anfang gab es kaum Anweisungen und Unterlagen“, berichtet sie. Ihre erste Anleitung kam aus England, es war ein spiralgebundener Schwarz-weiß-Druck in englischer Sprache. Heute gibt es international unzählige Hefte und Bücher über Patchworkarbeiten. In einigen sind Werke von Borst mit Anleitungen und Schnittmustern veröffentlicht. Entweder hat sie Arbeiten selbst entworfen oder nach den Vorlagen anderer gefertigt.

    Nur hochwertige Stoffe finden Verwendung

    Für ihre Werke verwendet sie nur ausgesuchte, hochwertige Stoffe. Westfalenstoffe, Flanell, Leinen, Seide, Batikstoffe oder in Japan gewebte Stoffe verarbeitet sie und manchmal sogar mit Swarowsky-Kristallen verzierte Gewebe. Viele liegen säuberlich aufgereiht in allen möglichen Farbabstufungen und Nuancen vor. „Das ist schon ein gewaltiger Materialeinsatz“, meint Borst mit Blick auf ihre Stoffregale.

    Ihre Handarbeiten sind nicht nur in der Region zu finden, sondern in vielen Ländern. Nach Belgien, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Schweiz, Italien und Österreich hat sie Arbeiten geliefert. In Kürze sollen Produkte „Made by Anita Borst“ sogar in die USA gehen, wo sie in Houston an einem internationalen Wettbewerb teilnimmt. Die prämierten Werke sollen dann landesweit in einer

    Arbeiten in den USA ausgestellt

    Wanderausstellung präsentiert werden. Präsent ist Anita Borst mit ihren Arbeiten auch bei den bedeutenden Fachmessen in Europa. In Oberstdorf, auf Schloss Weikersheim, Karlsruhe, Würzburg und der „Kreativ-Welt“ im Messezentrum Frankfurt am Main, „der führenden Messe überhaupt“, ist Borst vertreten.

    Auch an der Laurenzi-Messe in Marktheidenfeld nimmt sie teil; es ist die einzige Verbrauchermesse, die sie besucht. Mit ihrem Können und der Erfahrung hält Anita Borst nicht hinter dem Berg. In Kursen mit vier bis fünf Teilnehmern vermittelt sie die Kunst des Patchworks. Auch Kinder ab etwa dem neunten Lebensjahr sind dabei willkommen.

    Infos und Kontakt: Anita Borst Patchworkshop, Bachleite 2, 97783 Karsbach, Tel. (0 93 58) 9 79 97 30, E-Mail an info@anitas-patchworkshop.de.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden