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GÖSSENHEIM: Pfarrer Bisewo ging lieber nach Gössenheim als in die USA

GÖSSENHEIM

Pfarrer Bisewo ging lieber nach Gössenheim als in die USA

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    Ignace Bisewo Pesa betreute zehn Jahre lang die Gläubigen der Pfarreiengemeinschaft Unter der Homburg.
    Ignace Bisewo Pesa betreute zehn Jahre lang die Gläubigen der Pfarreiengemeinschaft Unter der Homburg. Foto: Foto: HERBERT HAUSMANN

    „Amerika oder Gössenheim?“ Eigentlich wollte der aus der Demokratischen Republik Kongo stammende Geistliche Ignace Bisewo Pesa sein Promotionsstudium nicht in Unterfranken, sondern in Amerika absolvieren. Doch ein deutscher Freund hatte die Weichen für ihn in Deutschland gestellt: „Er hat mich eines Abends angerufen und gesagt: Schluss mit Amerika, Du gehst nach Deutschland. Ich habe alles für Dich mit Würzburg geregelt.“

    Über zehn Jahre lang war die Pfarreiengemeinschaft Unter der Homburg die zweite Heimat für Ignace Bisewo. Dort hat er sich wohlgefühlt, nicht zuletzt, weil er wegen seiner lockeren, humorvollen Art bei den Menschen beliebt war. Nun zieht es Bisewo zu einer neuen Aufgabe in die Schweiz.

    „Europa ist für mich Gössenheim und die anderen Orte“, sagte er heute. „Hier habe ich alles gelernt und alles erlebt. Besonders die europäische, die deutsche Kultur“. Das war nicht von Anfang an so: „Das war ein Schock für mich. Da war eine völlig andere Kultur, eine andere Mentalität – das war nicht einfach für mich“, erinnert sich Bisewo, der zudem nicht deutsch sprach.

    Viel Unterstützung

    Die Menschen haben ihn ins Herz geschlossen, haben ihm geholfen und zu ihm gehalten, auch als er vor einiger Zeit schwer erkrankt war. Und sie haben auch sein Schulprojekt unterstützt. Der Priester ist dankbar dafür, dass er in seinem Heimatland eine gute Schulausbildung erhalten hat, studieren konnte und seinen Abschluss als Priester schaffte. So will er seinen Landsleuten helfen, die ihren Kindern keine Schulausbildung finanzieren können. Für sie hat Bisewo eine Volksschule gegründet, erweitert und sorgt für deren Erhalt. Jedes Jahr haben in Deutschland Pfarreien, Privatpersonen und Vereine Geld für das Schulprojekt gesammelt und es dem Priester zur Verfügung gestellt. Mehrere 1000 Euro kamen jeweils zusammen.

    Schwyzerdütsch lernen

    2010 hat Ignace Bisewo Pesa sein Promotionsstudium an der Uni Würzburg erfolgreich beendet. Die Arbeit ist in einem Buch erschienen. Was erwartet Dr. Ignace Bisewo Pesa nun? „Es wird Überraschungen geben“, ist er sich sicher. Die erste Hürde wird das Schwyzerdütsch darstellen: „Das ist hart, da muss ich viel lernen“. Seine neue Stelle tritt Dr. Bisewo offiziell am 1. September an. In einem Vorstellungsgottesdienst am vergangenen Freitag hat er die künftige Pfarrei und die Menschen kennengelernt. Vielleicht wird für den Pfarrer die Schweiz zur dritten Heimat?

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