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Laudenbach: Podiumsdiskussion: Wer wird Bürgermeister in Karlstadt?

Laudenbach

Podiumsdiskussion: Wer wird Bürgermeister in Karlstadt?

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    Die Kandidaten für den Bürgermeister in Karlstadt stellten sich in der Mehrzweckhalle in Laudenbach vor. Unser Bild zeigt sie umrahmt von den Main-Post-Moderatoren Markus Rill (links) und Karlheinz Haae (rechts). Weiter von links Stefan Rümmer (SPD), Armin Beck (Grüne), Michael Hombach (CSU) und Benedikt Kaufmann (Freie Wähler).
    Die Kandidaten für den Bürgermeister in Karlstadt stellten sich in der Mehrzweckhalle in Laudenbach vor. Unser Bild zeigt sie umrahmt von den Main-Post-Moderatoren Markus Rill (links) und Karlheinz Haae (rechts). Weiter von links Stefan Rümmer (SPD), Armin Beck (Grüne), Michael Hombach (CSU) und Benedikt Kaufmann (Freie Wähler). Foto: Fabian Gebert

    Vier Kandidaten - ein Ziel: Sie wollen Bürgermeister von Karlstadt werden. Armin Beck (Grüne), Michael Hombach (CSU), Benedikt Kaufmann (Freie Wähler) und Stefan Rümmer (SPD) stellten in der proppenvollen Mehrzweckhalle von Laudenbach nicht nur ihre politischen Absichten, sondern auch sich selbst den Wählern vor. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Main-Post.

    Gut 500 Interessierte waren gekommen, längst reichten die bereitgestellten Stühle nicht mehr aus. Die Besucher saßen daher auf Turnbänken und Tischen oder mussten mit einem Stehplatz an der Wand zufrieden sein. "Ich bin schon neugierig auf die vier Kandidaten," sagte eine Besucherin im Vorfeld. "Nach den Zeitungsberichten möchte ich mir einen persönlichen Eindruck machen!" Und tatsächlich, nachdem die Bewerber inhaltlich bis auf das Reizthema B26n nur wenig Reibungspunkte hatten, rückte ihr Auftreten in den Vordergrund.

    Drei Themen: Wohnen, Wirtschaft, Verkehr

    In drei Blocks stellten die Main-Post-Redakteure Karlheinz Haase und Markus Rill als Moderatoren des Abends Brennpunkte der Karlstadter Stadtpolitik in den Raum: Markante Unterschiede gab es in den Stellungnahmen der vier Kandidaten jedoch nur beim Thema Verkehr. Während Kaufmann, Hombach und Rümmer unisono meinten, die Bundesstraße 26n werde kommen und es gelte wachsam zu sein, um die Karlstadter Belange durchzusetzen, sprach sich Beck kategorisch gegen das Projekt aus. In Zeiten des Klimawandels sei es nicht zu akzeptieren, dass auf diese Weise noch mehr Natur zerstört werde, sagte er und fügte hinzu: "Verkehrsprobleme lassen sich nicht mit Straßen lösen!"

    Ohne Teamwork geht's nicht: In einer Spielrunde sollten die Kandidaten gemeinsam ein Zelt aufbauen.  
    Ohne Teamwork geht's nicht: In einer Spielrunde sollten die Kandidaten gemeinsam ein Zelt aufbauen.   Foto: Fabian Gebert

    Doch waren sich die Bewerber einig, dass Verkehr mehr ist als B26n: bessere Anbindung der Ortsteile an die Kernstadt, Fahrradwege zwischen der Siedlung und der Altstadt sowie vernünftige Lösungen für Radfahrer an den Bahnbrücken. Einig waren sich die Kandidaten auch über den "Schandfleck Bahnunterführung", die Kosten dafür allerdings könne die Stadt nicht alleine stemmen.

    Zum Thema Wirtschaft kam der Gewerbevereinsvorsitzende Martin Krause mit auf die Bühne. Seine provokative These "Nach Karlstadt brauchst du zum Einkaufen gar nicht zu gehen – da findest du eh keinen Parkplatz!" blieb weitgehend unbeantwortet. Armin Beck verwies auf die Parkplätze an der Peripherie und sprach sich gegen ein "Eurograb Parkhaus" aus. "Man kann eben nicht immer vor der Haustüre parken. Diesen Konflikt müssen wir aushalten!" Rümmer hingegen konnte sich durchaus mit einer Erweiterung der Tiefgarage unter der Jahnanlage anfreunden und Kaufmann will den Kundenverkehr eher am Mainparkplatz sehen. Hombach verwies darauf, dass die Zahl der Anliegerparkplätze in den vergangenen vier Jahren um 70 Prozent angestiegen sei.

    Endlich vom Planen zum Handeln

    Beim Thema Wohnen und Leben gab es viel Konsens: Innen vor Außen gilt für alle vier, desgleichen eine kluge, moderate Ausweisung von Neubaugebieten. Stattdessen setzen sie unisono auf einen Mix aus Wohnhäusern und Mietswohnungen sowie neuer, auch generationenübergreifender Wohnmodelle. Bevor man aber beispielsweise ältere Leute zum Umzug in kleinere Wohneinheiten bewegen könne, müsse die Kommune zuerst brauchbare Alternativen schaffen, so Rümmer und Beck drängte: "Wir müssen endlich von der Planungsphase in die Handlungsphase übergehen."

    Amtsinhaber Paul Kruck ließ es sich nicht nehmen, seine Politik zu erklären. 
    Amtsinhaber Paul Kruck ließ es sich nicht nehmen, seine Politik zu erklären.  Foto: Fabian Gebert

    Beim Thema Wirtschaft und Gewerbe sah Kaufmann in Karlstadt großes Potenzial und forderte eine aktive Standortpolitik sowie den Einsatz eines "Gewerbelotsen". Rümmer riet, sich bezüglich der gewerblichen Leerstände in der Altstadt an die eigene Nase zu fassen. Befürwortet wurde von allen eine mögliche Markthalle für regionale Produkte im ehemaligen Turmkaufhaus. Hombach will mithilfe eines Leerstandsmanagers kreative Lösungen finden. Der Tourismus als möglicher Motor der Wirtschaft kranke auch an fehlenden Übernachtungsmöglichkeiten, so Rümmer. Beck will über Frequenzbringer Besucher in die Stadt bekommen: "Die Menschen müssen einen Grund haben, in die Stadt zu kommen!"

    Um die Gesprächsrunden aufzulockern, initiierte das Moderatorenduo Haase und Rill zwischen den Themenblöcken kleine Spiele, bei denen es galt, Vogelstimmen zu identifizieren, Trommelrhythmen nachzuspielen und karnevalistische Vierzeiler zu dichten. Im letzten Spiel galt es, gemeinsam ein Zelt aufzustellen – ein Symbol für die Zusammenarbeit nach der Wahl?

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