(mk) Einen rücksichtslosen Raser und Drängler stoppten Beamte der Autobahnpolizei am Montagabend auf der Autobahn bei Aschaffenburg. Gegen 18.25 Uhr erreichte die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Unterfranken in Würzburg der Notruf eines 55-jährigen Bürgers aus der Schweiz. Darin schilderte dieser, wie der Fahrer eines Porsche 911 mit Würzburger Kennzeichen auf der A 3 in Fahrtrichtung Frankfurt auf Höhe von Bischbrunn bei Kolonnenverkehr von hinten kommend sehr dicht auf seinen Renault auffuhr und ihn mit der Lichthupe bedrängte. Nachdem der Anrufer dem Porsche auf diese erzwungene Weise Platz gemacht hatte, fuhr der Porsche an dem Renault vorbei und bedrängte nun einen weiteren vorausfahrenden Wagen auf die gleiche Art.
Der Anrufer setzte sich nun hinter den Porsche. Die von ihm betätigte Lichthupe sollte den Porschefahrer – so die Einlassung des Anrufers – eigentlich nur auf sein Fehlverhalten aufmerksam machen. Statt dessen veranlasste dies den vorausfahrenden Porschefahrer auf die Bremse zu treten. Dadurch war der Schweizer wiederum zu einer Notbremsung gezwungen, um nicht aufzufahren. Dies führte naturgemäß zu einer gefährlichen Kettenreaktion bei allen auf dem linken Fahrstreifen nachfolgenden Fahrzeugen, berichtet die Polizei.
Dose auf Auto geworfen
Im Anschluss daran fuhr der Porsche provokant langsam vor dem Anrufer her, obwohl die Autobahn nach vorne frei war. Dabei wechselte er wiederholt den Fahrstreifen, beschleunigte jeweils, wenn der Schweizer überholen wollte und ließ ihn nicht vorbei. Schließlich hielt der Porschefahrer noch eine Dose aus dem geöffneten Fahrerfenster und warf diese bei Tempo 80 nach dem Renault. Das Wurfgeschoss – der Geschädigte mutmaßt, dass es eine Bierdose war – verfehlte zum Glück sein Ziel, berichtet die Polizei.
Anschließend verabschiedete sich der Verkehrsrowdy mit dem „Stinkefinger“ und zog unter starkem Beschleunigen davon, wobei er nach Beobachtung des Geschädigten erneut ein vorausfahrendes Fahrzeug bedrängte und nach rechts „wegblinkte“. Mindestens einen weiteren Wagen überholte er anschließend noch verbotswidrig rechts und verschwand aus dem Sichtfeld des Anrufers.
Der Verkehrsrowdy konnte kurz darauf bei Aschaffenburg von der Autobahnpolizei gestoppt werden. Beim Fahrer handelte es sich um einen 37-Jährigen aus Würzburg, der bei der Polizei bereits einschlägig bekannt ist. Ihn erwartet ein Strafverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, wegen Nötigung, Beleidigung und zahlreicher Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung.
Die Autobahnpolizei sucht zu dem geschilderten Vorfall weitere Zeugen und insbesondere Autofahrer, die von dem Fahrer des schwarzen Porsche 911 ebenfalls genötigt, beleidigt oder gefährdet wurden. Meldungen und Hinweise werden unter TEL (0 60 21) 5 93-0 erbeten.