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GEMÜNDEN: Proben bis zum Umfallen

GEMÜNDEN

Proben bis zum Umfallen

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    "Nicht stören, Profis bei der Aufnahme" steht auf einem Schild an der Tür zum Probenraum. Neugierige sollen wohl abgeschreckt werden, damit die Nachwuchskünstler von "Silent Cry" nicht bei Ihrer Probe gestört werden. Zwischen Bierkästen, Verstärkern und Mischpulten feilen Andreas Kümmert, Michael Weippert und Daniel Werner aus Gemünden an ihren Songs.

    "Komm, Kümmel", ruft der 15-jährige Michael Weippert seinem Bandkollegen Andreas Kümmert zu, "wir spielen mal was". Während der 20-jährige "Bandmanager" Benedikt Nagel an seinem Notebook letzte Feineinstellungen vornimmt, stöpselt Andreas Kümmert die E-Gitarre und der 15-jährige Daniel Werner den E-Bass in den Verstärker. Michael, der den Leadsänger Andreas gesanglich unterstützt, setzt sich hinter das Schlagzeug. Was jetzt erklingt, ist "Melancholic Rock" vom Feinsten. Wer Bands wie "Creed" oder Chartstürmer "3 doors down" mag, ist sofort rhythmisch bei den Ohrwürmern von "Silent Cry" dabei.

    "Wir schreiben alle Songs selbst", sagt der erst 17-jährige Andreas Kümmert stolz. Das Jungtalent ist der kreative Kopf des Trios. "Der Andreas kann Gitarre und Schlagzeug spielen, singen und Songs schreiben", sagt Michael strahlend. "Und das kann er alles besser als wir drei zusammen", fügt er schmunzelnd hinzu.

    Gemünden und nicht New York

    Mit geschlossenen Augen könnte der Zuhörer tatsächlich glauben, hier probt ein Weltstar. Öffnet er jedoch die Augen, stellt er verwundert fest, dass er immer noch im gemütlichen Loft in der Gemündener Sudetenstraße sitzt und nicht in einem New Yorker Tonstudio.

    Rockige Stücke mit kreischenden Gitarrensolos und tiefen Bässen, aber auch softe Balladen gehören zum Repertoire der Nachwuchskünstler. Mit Songs, wie "Boring School", "Rage" oder "Leben" beweisen die Gemündener ihr Können. Sowohl englische als auch deutsche Texte haben Andreas, Michael und Daniel verarbeitet. "Wenn ich in der richtigen Verfassung bin, fallen mir die Texte einfach so ein", sagt "Schreiberling" Andreas. "13 Songs stehen schon", erzählt Michael, während er an seiner Gitarre herumzupft. Genug also für ein erstes Album.

    Aber jetzt wollen die Jungs ihre Machwerke erst mal bei der Künstlervereinigung Gema schützen lassen. Keiner der drei Jugendlichen kann übrigens Noten lesen. "Wir merken uns die Texte sowie Melodien und nehmen sie dann auf", sagt Michael. "Aber so schnell vergisst man das nicht", fügt Andreas hinzu.

    Bis ein hitverdächtiger Song steht, muss aber hart gearbeitet werden. Zwei- bis dreimal in der Woche treffen sich "Silent Cry" und proben bis zum Umfallen. Da wird es schon manches Mal spät. "Aber wir haben echt coole Nachbarn, die haben sich noch nie beschwert", betont Michael. Das ist eigentlich kein Wunder, denn bei derart eingängigen Rocksongs kann sich eigentlich gar niemand beklagen. Seit Dezember letzten Jahres existiert die Gruppe "Silent Cry". Während Andreas und Daniel schon vorher in einer Band gespielt hatten, stieß Michael nachträglich zu den Musikern hinzu und gründete mit ihnen die neue Formation.

    Stolz auf die Schützlinge

    Stadtjugendpfleger Harald Seubert ist stolz auf seine "Schützlinge". Nachdem der Gemündener Lehrer Adolf Spreng ihn auf die Jungs aufmerksam gemacht hatte, hörte er sich das Trio an und erkannte sofort das Potenzial. "Ich fühle mich als eine Art Sprungbrett", sagt Seubert. Er möchte Jugendbands die Chance geben, weiterzukommen, ihnen Möglichkeiten bieten, die andere Bands vielleicht nicht haben.

    Gleich zwei Ziele haben die Jungs von "Silent Cry" vor Augen. Eine CD ist schon fast fertig und auf einem Beatabend wollen die Jugendlichen auch spielen. Zu hören waren sie bereits einmal live auf dem "Kinder- und Jugendtag" in Gemünden. Ihren nächsten Auftritt werden sie im nächsten Monat in der "Alten Brauerei" haben.

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