Obersinn (JG) Ein brennendes Thema in der jüngsten Gemeinderatssitzung war die Trinkwasser-Druckerhöhungsanlage für das Baugebiet "Tigel II" mit Vergabe der Ingenieurleistungen. Damit sollen die seit Jahren andauernden Probleme der Hausbesitzer mit dem zu geringen Wasserdruck beseitigt werden. Zweiter Bürgermeister Gebhard Weikinger erinnerte, dass der Rat per Beschluss eine solche Druckerhöhungsanlage gewünscht hat. Hierzu warf Manfred Müller sofort ein, dass eine solche Anlage bereits Bestandteil der Genehmigung des Bebauungsplans war.
Weikinger legte ein Angebot des Ingenieursbüros Köhl (Würzburg) vor, welches einen Honorarsatz auf Stundenbasis von 56 Euro vorsieht. Geplant werden sollen einerseits eine zentrale Druckerhöhungsanlage und zum anderen kleine eigene Hausanlagen. Im Rat wurde diskutiert, ob man sich nicht gleich für eine zentrale Anlage entscheiden solle, da sich einige Hausbesitzer gegen eigene Anlagen im Keller wehrten. Herbert Herget sprach sich dafür aus, für diese Leistungen der Vorplanung keine besondere Besoldung per Gebühren vorzunehmen. Vielmehr seien diese Ingenieurleistungen in der Leistungsfindung enthalten. Einstimmig sprach sich der Gemeinderat für diese Vorgehensweise aus.
Zum Haushaltsausgleich des Etats 2003 ist eine Kreditaufnahme von 140 000 Euro nötig. Hierzu sollen 70 000 Euro aus dem Sonderprogramm "Wachstumsimpulse" der Kreditanstalt für Wiederaufbau Berlin auf eine Laufzeit von 15 Jahren in Anspruch genommen werden. Die Verzinsung beträgt im ersten und zweiten Jahr 1,5, im dritten Jahr 2,5 und ab dem vierten Jahr vier Prozent. Die weiteren benötigen 70 000 Euro bietet die Sparkasse Mainfranken für eine Laufzeit von 15 Jahren an. Die Verzinsung beträgt für zehn Jahre fest 4,34 Prozent.
Manfred Müller wollte wissen, welche Außenstände im Markt noch offen sind und welche Straßen noch nicht abgerechnet wurden. Durch eine sofortige Abrechnung sei eventuell eine geringere Darlehensaufnahme erforderlich. Gebhard Weikinger merkte an, dass die Darlehensaufnahme nur ein Vollzug des vom Gemeinderat beschlossenen Haushaltsplanes ist.
Alfred Dill war die Kreditaufnahme über eine Laufzeit von 15 Jahren entschieden zu lang. Einer Laufzeit von mehr als zweieinhalb Legislaturperioden des Gemeinderats könne er nicht zustimmen. Letztlich wurde dem Angebot der KfW einstimmig zugestimmt, während der Vertrag mit der Sparkasse auf eine Gesamtlaufzeit von zehn Jahren reduziert werden soll.
Zusätzlich in die Tagesordnung wurde der Bauantrag von Hans Koch aufgenommen, der einen Wohnhausanbau in der Sonnenstraße beabsichtigt. Eine Anfrage für das Bauvorhaben lag dem Rat bereits am 1. Juli vor. Damals wurde Zustimmung signalisiert. Das Bauvorhaben weicht von den Festsetzungen des Bebauungsplanes in mehreren Punkten ab: Statt der vorgeschriebenen Satteldächer ist ein begrüntes Flachdach geplant, auch soll der Markt zwei Meter der Grenzabstandsfläche im benachbarten gemeindlichen Spielplatz übernehmen. Nach einiger Diskussion erteilte das Gremium die Befreiung von den Festsetzungen im Bebauungsplan und billigte den Antrag.