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ROTHENBUCH: Rassige Rösser, rülpsende Ritter und reichlich Regen

ROTHENBUCH

Rassige Rösser, rülpsende Ritter und reichlich Regen

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    Dabei wäre die Premiere von Heimdalls Erben fast ins Wasser gefallen – und das im wahrsten Sinn des Wortes. Aufgrund des anhaltenden Regenwetters hatten die Organisatoren Holger und Claudia Hörstkamp aus Biebesheim am Rhein noch kurz vor Beginn mit dem Gedanken gespielt, das Ritterspektakel abzusagen. Unter anderem deshalb, weil die Niederschläge den Boden derart aufgeweicht hatten, dass um das Wohl der beim Ritterkampf an den Start gehenden Rösser und Reiter gefürchtet werden musste.

    Klatschnass in der Kampfbahn

    Nur wegen der außerordentlichen Unterstützung durch die Gemeinde habe man sich letztendlich entschlossen, das Spektakel doch steigen zu lassen, sagte Horstkamp am Sonntagvormittag kurz vor Beginn der Rittershow. Die war nur deshalb möglich, weil zuvor große Mengen an Rindenmulch in die aufgeweichte „Kampfbahn“ gekarrt worden waren.

    Die zwei- und vierbeinigen Darsteller der Show ließen sich dann jedoch nichts anmerken vom Regenwetter-Frust. Klatschnass und dennoch vergnügt vollführten sie ihre schwungvollen Schaukämpfe mit Schwertern und Lanzen, feuerten im vollen Galopp mit Pfeil und Bogen auf hölzerne Wildschweine oder platzierten im Vorbeireiten Lanzen und Äxte im Ziel.

    Das am Sonntagmittag trotz strömenden Regens von einigen hundert Zuschauern bestaunte Ritterturnier war einer der Höhepunkte des zweitägigen Spektakels. Rund 1000 Besucher waren laut Hörstkamp am Samstagabend bei der Show des „Flammenmannes“ dabei.

    Unter den Zuschauern waren immer wieder auch solche, die sich nicht mit Regenschirm und Synthetik-Gewebe gegen das Nass von oben schützten, sondern stilecht mit Filzhüten, Felljacken, Jutehemden oder Lodenumhängen dem Wetter trotzen. Auf dem teilweise matschigen Geläuf mischte sich auch immer wieder in spartanische Lederlatschen gehüllte nackte Haut unter die Armada der Gore-Tex-beschuhten Besucherfüße.

    Buntes Marktangebot

    Ausgefallen war mitunter auch das, was die rund 30 aus dem gesamten Bundesgebiet angereisten Marketender feil boten. Vom Holzschwert über den Flaschengeist und die Schreibfeder bis zur Ritterrüstung reichte das Angebot, das man gegen Taler erwerben konnte.

    Vor allem die kleinen Besucher staunten bei den diversen Vorführungen, beispielsweise über den Schmied, der mit seinen gezielten Hammerschlägen das aus der Esse gezogene glühende Eisen zu einem Messer formte. Für Kurzweil sorgten bei den Kindern auch mittelalterliche Vergnügen wie ein handbetriebenes „Kettenkarussell“ oder das „Mäuseroulette“.

    Viele der Darsteller und Marktleute übernachteten auf dem Gelände des Ritterspektakels rund um das Rothenbucher Schloss – im mit Fellen ausgelegten Rundzelt, oder, wie die Organisatoren selbst, in einem zur Ritterhöhle umgebauten Wohnmobil.

    Aufgrund des schlechten Wetters vor allem am Sonntag blieben die Besucherzahlen des Ritterspektakels bei dessen Premiere in Rothenbuch deutlich hinter den Erwartungen der Veranstalter zurück. Mit rund 10 000 Gästen hatten die Hörstkamps gerechnet. Am Samstag, dem noch besseren der beiden Tage, kamen laut Holger Hörstkamp jedoch nur rund 3000.

    Trotz der finanziell für sie wohl nicht erfolgreichen Premiere wollen „Heimdalls Erben“ für das kommende Jahr eine Wiederholung des Spektakels in Rothenbuch keineswegs ausschließen. Wenn die Gemeinde mitziehe, sei eine Neuauflage wahrscheinlich, so Holger Hörstkamp.

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