(mp) Der rechte „Kameradschaftsbund Hochfranken“ kündigt auf seiner Internetseite für Samstag, 12. April, eine „Demonstration gegen Repression und Polizeigewalt mit Livemusik“ in Marktheidenfeld an. Veranstalter seien „Freie Nationalisten aus Franken, Thüringen, Sachsen und Hessen“, so die Webseite.
Auf Anfrage der MAIN-POST bestätige Holger Steiger, Sprecher des Landratsamts, die angekündigte Demonstration. „Die Veranstaltung ist angemeldet“, so Steiger am Dienstag. Das Landratsamt stehe wegen der rechten Demo schon mit den entsprechenden Stellen – Stadt und Polizei – in Kontakt. „Wir sind vorbereitet und entsprechend aufgestellt“, so der Marktheidenfelder Polizeichef Markus Hack. Regionale Antifaschisten organisieren auf ihren Internetseiten bereits den Gegenprotest.
Bereits am vergangenen Samstag hatte die NPD einen Infostand am Busbahnhof aufgebaut. Laut Polizei gab es keine Probleme. Im Juni 2001 demonstrierten 50 NPD-Anhänger auf dem Adenauerplatz. Zuvor hatte das Landratsamt Main-Spessart ein Veranstaltungsverbot verhängt. Das Verwaltungsgericht Würzburg hatte das Verbot aber aufgehoben. Diese Entscheidung bestätigte auch der Bayerische Verwaltungsgerichtshof. Die Demo durfte stattfinden. Bei dem Aufmarsch machten gut 350 Gegendemonstranten den NPD-Rednern und Sympathisanten das Leben schwer. Die rechten Ansprachen gingen im Lärm unter.
Ein Zusammenschluss aus Marktheidenfelder Bürgern organisierte damals den Gegenprotest. Am Festplatz wurde am Vorabend ein Lichtzeichen gesetzt. Nach der Demonstration säuberten Bürger mit Besen die Stadt symbolisch vom „braunen Dreck“. Während der Demo kam es zu keinen nennenswerten Auseinandersetzungen zwischen den Gruppen.