Reinhold Müller ist der Letzte seiner Art. Der 64-Jährige ist der letzte "Baseschnitzer" im Besenschnitzerdorf Wernfeld. Einst war das Besenschnitzen oder Besenbinden in dem Ort, dessen Wappen neben einem irdenen Krug der Töpfer auch zwei gekreuzte Reisigbesen zieren, für sechs, sieben Familien ein – ziemlich aufwändiger – Nebenverdienst. Heute ist nur noch Reinhold Müller übrig. Und auch er produziert nur noch nach Bedarf. Kunststoffbesen haben die Besen aus Birkenreisig, die viele allenfalls noch als Deko oder vom Knecht Ruprecht kennt, fast ganz verdrängt. Dabei gebe es zum Fegen von feinem Schnee oder von Laub nichts Schöneres als einen Reisigbesen, sagt Müller.
Wernfeld