Gemünden (ceb) Bernhard Liebetanz, Strafrichter am Gemündener Amtsgericht, ist am Montag im Alter von 54 Jahren gestorben. Er wurde am Morgen in seinem Haus in Langenprozelten tot aufgefunden. Mit Liebetanz verliert das Amtsgericht eine markante Richterpersönlichkeit, die bei Verhandlungen durch seine detailgenaue Arbeit auffiel und oft durch überraschende Ortskenntnis verblüffte.
Die Karriere von Liebetanz verlief für heutige Begriffe recht ungewöhnlich. 1968 trat er als Rechtspfleger in den Justizdienst ein und begann erst später mit dem Jurastudium. Am 1. Januar 1988 wurde er zum Richter am Amtsgericht ernannt, wo er bis zu seinem Tod - unterbrochen von mehreren krankheitsbedingten Pausen - tätig war. Neben seiner Arbeit als Strafrichter war er auch bei Adoptionsverfahren und als Nachlassrichter tätig.
"Mit Bernhard Liebetanz verlieren wir einen sehr gewissenhaften Richter, der die Aufgabe, Recht zu sprechen, außerordentlich ernst genommen hat", sagte Amtsgerichtsdirektor Bardo Backert am Dienstag auf Anfrage der MAIN-POST. Er habe jeden einzelnen Fall sehr genau, gewissenhaft und pflichtbewusst geprüft. Auch sei er sehr fleißig gewesen. "Noch am Wochenende vor seinem Tod hat er im Amtsgericht gearbeitet", berichtet er.
Der genaue Termin der Beisetzung steht laut Backert noch nicht fest.