OBERSINN (LILO) Zustände wie im Mittelalter herrschen zurzeit im und rund um das Pfarrheim. Dort startete am Montag der einwöchige "Ferienspaß", den Marion Breitenbach-Eisler (Obersinn) in Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendring Main-Spessart und der Marktgemeinde auf die Beine gestellt hat. Das breit gefächerte Programm entführt die Mädchen und Jungen im Alter von sechs bis zwölf Jahren in die abenteuerliche Welt der Ritter und Burgen.
Die Organisatorin und die Helfer hatten das Pfarrheim zum "Rittersaal" umdekoriert. Bunt bebilderte Stellwände informieren über das Mittelalter. Echte Hingucker sind zwei lebensgroße Ritterrüstungen aus Rieneck. Für das leibliche Wohl hatte das Küchenpersonal vorgesorgt.
Bürgermeister Richard Stenglein und Pfarrer Franz Malczyk eröffneten die Ferienaktion. Dann nahmen die Kinder den "Burgenaufbau" in Angriff. Aus Holzpflöcken und weißen Betttüchern stampften sie im Garten von Hochwürden mehrere Festungen aus dem Boden. Bei verschiedenen Handwerkern werden die "Markenzeichen" und das Rüstzeug für die Burgbewohner hergestellt: Helme und Schilde aus Karton und Schwerter aus Holz für die "Ritter", bunt verzierte Hüte für die Feen und Reifen für die Edelfräulein.
Begeisterung kam bei den Aktionsspielen auf: Sandburgbau, Schwertstechen, Drachentöten oder Prinzessinbefreiung. Beim Katapultweitwurf mit Schöpfkelle und Holzgeschossen war Treffsicherheit gefragt. Die Helfer mussten dabei oft "in Deckung" gehen.
Großen Applaus ernteten Organisatoren und Helfer, als sie sich zum Abschluss des Tages den Kindern in Kostümen als "Die Bewohner einer Burg" präsentierten. Unter den erklärenden Worten des Ritters "Marion vom Breiten Bach" traten die Majestäten, die Heerscharen, das Gefolge wie Herold, Narr, Minnesänger, Mönch, Bauersfrau, Magd und Henker auf.
Zur Eröffnung des Ferienprogramms hatte sich Besuch aus dem Bayerischen Landtag angekündigt. In Begleitung von Ruth Emrich (Vorsitzende Kreisjugendring Main-Spessart) stellte Simone Tolle (Bündnis 90/Die Grünen) ihre künstlerisch-kreativen Fähigkeiten unter Beweis. Sie unterstützte die Kinder beim Bemalen eines riesigen Betttuches und half so mit, der skizzenhaft vorgezeichneten "Burg zur Oberen Sinn" Farbe zu verleihen.
Am Mittwoch stand eine Zugfahrt nach Würzburg und die Besichtigung der Festung Marienberg auf dem Plan des Feriensprogramms. Freudig überrascht zeigte sich die Organisatorin über die Anzahl von 54 Teilnehmern. Neben den 33 Kindern aus Obersinn wurden auch Kinder aus Mittel- und Burgsinn, Aura und sogar den hessischen Nachbargemeinden Jossa und Mottgers angemeldet.