Einen symbolischen Schlüssel überreichte Architekt Elmar Martin an Hafenlohrs Bürgermeister Thorsten Schwab. Die sanierte Turnhalle wurde bei einer coronabedingt kleinen Feierstunde mit Architekten, Fachplanern und Bürgern offiziell übergeben.
Schwab stellte bei dieser Gelegenheit noch einmal kurz dar, wie es zur Sanierung der Dr.-Heinrich-Renkl-Halle, die ihren Namen durch eine Spende des damaligen Chefs des in Hafenlohr ansässigen Kindermöbelherstellers Paidi bekam, gekommen war.
Architekt Stefan Zöller hatte im November 2014 ein Sanierungskonzept in Höhe von 1,65 Millionen Euro vorgestellt. Es folgte ein Aufschrei im Gemeinderat, da das einigen Gemeinderäten als viel zu teuer erschien.
Bürgerentscheid pro Sanierung
Daraufhin wurde das Architekturbüro Lisa Kraft aus Karlstadt beauftragt und die Frage gestellt, ob ein Neubau vielleicht sogar günstiger wäre.
Die Entscheidung zog sich einige Zeit hin und im Juni 2017 kam es zu einem Bürgerentscheid, bei dem 405 Bürger, rund 80 Prozent der abgegebenen Stimmen, für die Sanierung der Halle votierten und nur 99 dagegen. Die Wahlbeteiligung lag bei 34,7 Prozent.
Im Oktober 2017 stellte Architekt Elmar Martin die Kostenrechnung für die Generalsanierung mit Außenanlagen in Höhe von 2,6 Millionen Euro vor. Eine Förderung durch den Freistaat Bayern ist nur für die Schulsportnutzung möglich und beträgt rund 600 000 Euro.
Letztlich wurde der Bau nun rund sieben Prozent teurer als geplant. Allerdings seien auch umfangreichere Erdarbeiten nötig gewesen und die Sportgeräte seien komplett neu angeschafft worden, was so nicht geplant gewesen war, erklärte der Bürgermeister.
Das Ziel sei gewesen, "kostengünstig, aber nachhaltig" zu bauen. Die Halle verfügt über eine LED-Beleuchtung mit automatischer Steuerung, Spezialverglasung, Fußbodenheizung und Holzpellets statt Ölheizung. Im Ober- und Untergeschoss ist sie barrierefrei.
Das Schwierigste war die Farbauswahl
Schwab lobte die Sanierung, die mit einer Bauzeit von einem guten Jahr "rekordverdächtig" sei. Er berichtete außerdem, dass immer wieder Entscheidungen zu treffen waren, die vom Gemeinderat mitgetragen wurden: "Die Schwierigste war aber sicherlich die Farbauswahl. Wir haben da viel am Laptop rumprobiert", erinnerte er sich.
Martin berichtete, dass der ursprüngliche Versuch, die Vorgaben zu erfüllen, dabei aber möglichst viel Bestand zu erhalten, nicht aufgegangen sei. Es wurden immer mehr Mängel sichtbar und am Ende wurde die Halle aus dem Jahr 1975 in den Rohbauzustand zurückgebaut. Eine große Herausforderung waren laut Martin die Dämmung und der Brandschutz.
Er dankte Schwab für die "faire, offene und verständnisvolle Zusammenarbeit" sowie dem Bauhof für seinen außergewöhnlichen Einsatz. Auch der Architekt kam noch einmal auf die Farbe der Halle zurück: "Die Farbe war sicher strittig, aber mir gefällt sie."





