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Marktheidenfeld: Sanierung der Mittelschule ist im Fluss

Marktheidenfeld

Sanierung der Mittelschule ist im Fluss

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    In die Jahre gekommen, die Sanierung der Gebäude der Mittelschule Marktheidenfeld bereiten dem Schulverband Kopfzerbrechen.
    In die Jahre gekommen, die Sanierung der Gebäude der Mittelschule Marktheidenfeld bereiten dem Schulverband Kopfzerbrechen. Foto: Martin Harth

    Mit der Sanierung der Schulgebäude an der Straße "Am Maradies" steht dem Schulverband der Mittelschule Marktheidenfeld nach vier Jahrzehnten ein wirklicher Kraftakt bevor. Auf dem Weg dorthin bleibt man von planerischen Überraschungen nicht verschont, die auch finanzielle Konsequenzen nach sich ziehen werden. Dies wurde bei einer Sitzung der Versammlung des Verbands im Marktheidenfelder Ratssaal deutlich, als die beiden Architekten Jochen Harth (Neustadt) und Birgit Braunschmidt (GKP Architekten, Würzburg) als planende Arbeitsgemeinschaft über den aktuellen Stand der Generalsanierung informierten.

    Sie berichteten von der weiteren Bestandsuntersuchung und sprachen von einer "Planung im Fluss". Die beiden warfen dabei zunächst die Frage auf, ob im Zuge des barrierefreien Umbaus nicht doch ein Aufzug alle drei Ebenen des Hauptgebäudes vom Untergeschoss bis in den ersten Stock erschließen sollte. Dies sei aber mit Mehrkosten von etwa 100 000 Euro anzusetzen.

    An der Turnhalle, die für den Schul- und Vereinssport genutzt werde, habe eine aufwändige, statische Voruntersuchung ergeben, dass das markante Dach nicht mehr zu halten sei. Dieses solle durch ein Flachdach mit Mehrkosten von etwa 700 000 Euro ersetzt werden. Ungeklärt blieben weitere Kosten für eine begrünte Variante oder die Montage einer Photovoltaikanlage.

    Neuer Zeitplan nötig

    Da man mit der Planung der Turnhallensanierung nun nochmals beginnen müsse, stelle sich die Frage nach der zeitlichen Umsetzung der Gesamtmaßnahme neu. Bislang war das Ziel, das Vorhaben in zwei Abschnitten, nämlich zunächst mit der Turnhalle und dem benachbarten Nebengebäude mit Klassenzimmern und danach erst mit Hauptgebäude mit Aula, Fachräumen, Verwaltung sowie weiteren Klassenzimmern, anzugehen.

    Nun empfahlen die Planer die Sanierung doch in einem Zug in Angriff zu nehmen, wobei die Turnhalle etwas später im Ablauf folgen müsste. Dies mache aber eine Vergrößerung der "Ersatzschule" mit Containermodulen auf dem Hartplatz hin zur Straße "Am Sportzentrum" notwendig. So benötige man dann beispielsweise mehr Klassenräume und müsse auch Fachräume unterbringen. Statt vorgesehenen 750 000 Euro werde man vermutlich rund 1,4 Millionen Euro für eine insgesamt zweijährige Baudauer benötigen.

    Die Schulverbandsräte aus den Mitgliedsgemeinden zeigten sich von diesen Entwicklungen, wenn sie letztlich vielleicht sogar unausweichlich seien, als wenig amüsiert. Triefensteins Bürgermeisterin Kerstin Deckenbrock mahnte eine frühzeitigere Information an. Einige Räte fühlten sich unwohl damit, die Dinge noch in derselben Sitzung umgehend in Beschlüsse umsetzen zu sollen.

    Barrierefreien Ausbau nicht versäumen

    Birkenfelds Rathauschef Achim Müller gab in Sachen Aufzug die Richtung vor. Für ihn war es undenkbar, nun die Chance eines umfassend barrierefreien Ausbaus zu versäumen. Bürgermeister Volker Hemrich (Urspringen) rückte die Finanzierung auch mit Blick auf die anstehenden Haushaltsberatungen in den Blickpunkt. Die Mitgliedsgemeinden seien, vielleicht anders als die Stadt Marktheidenfeld, auch durch die Corona-Krise in finanziellen Nöten. Er beharrte darauf, dass die Gesamtmaßnahme mit Kosten zwischen 16 und 18 Millionen Euro über eine Kreditaufnahme zu finanzieren sei. Eine Investitionsumlage komme nicht in Betracht.

    Dass dies so beabsichtigt sei, hielt Geschäftsführerin Petra Vollmer aus der Marktheidenfelder Stadtverwaltung fest. Dies könne aus ihrer heutigen Sicht wegen Tilgung und Zinsen aber eine Mehrung des jährlichen Fehlbetrags auf 1,5 bis 1,7 Millionen Euro bedeuten, die durch eine Erhöhung der Schulverbandsumlage auszugleichen sei.

    Fördergelder in Höhe von 40 Prozent

    Hafenlohrs Bürgermeister und Landtagsabgeordneter Thorsten Schwab übte sich ein wenig in Zahlenspielen. Er gehe einmal von Gesamtkosten von 20 Millionen Euro bei einer 20-jährigen Laufdauer des Kredits aus, was aufgrund sprunghaft steigender Baukosten sicher nicht unrealistisch sei. Letztlich käme dabei wohl eine Verdoppelung der Umlage von derzeit rund 2570 Euro je Verbandsschüler für die Gemeinden heraus. Auf seine Nachfrage wies Geschäftsführerin Vollmer darauf hin, dass man mit Fördergeldern in Höhe von 40 Prozent der förderfähigen Kosten aus dem Bayerischen Finanzausgleich (FAG) rechnen könne, was noch in die Gesamtrechnung einzubeziehen wäre.

    Am Ende blieb es dem Marktheidenfelder Bürgermeister Thomas Stamm als Vorsitzendem des Schulverbands vorbehalten, die ausführliche Debatte in schließlich doch einstimmig gefassten Beschlüssen zusammenzuführen. Die Aufzugsanlage solle alle Ebenen des sanierten Hauptgebäudes barrierefrei erschließen. Die erneuerte Konstruktion der Sporthalle erfolgt als sanft geneigtes Flachdach. Eine Photovoltaikanlage soll einbezogen werden, bevorzugt mit dem Ziel des Eigenverbrauchs. Die Durchführung der Generalsanierung der Gebäude in einem Zug wird angestrebt. Die Finanzierung soll über entsprechende Kreditaufnahmen abgewickelt werden.

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