Missen möchte die Halle niemand in Stadt und Land, obwohl der Betrieb und der Unterhalt die Stadt Gemünden bis heute belasten und immer wieder Thema im Stadtrat sind. Das jährliche Defizit liegt bei etwa 160 000 Euro im Jahr, weitere gut 40 000 Euro kommen durch das 1991 angebaute „Haus des Gastes“ mit Tagungsräumen hinzu. Möglicherweise ist die Scherenberghalle doch eine Nummer zu groß für Gemünden, wie Kritiker schon vor dem Bau befürchtet hatten. Dennoch: Die Halle ermöglichte Veranstaltungen, wie sie sonst „der Provinz“ verwehrt bleiben.
Den vielgiebeligen markanten Bau entwarf die örtliche Architektengemeinschaft Georg Wiesinger/Gerold Gengler. Er umfasst die teilbare Mehrzweckhalle (bis 1500 Personen) mit Tribüne und mobiler Bühne, ein Foyer (bis 200 Personen), vier Kegelbahnen, ein Restaurant mit Nebenzimmer (bis 80 Personen) und eine Großküche.
Die Baukosten hat die Stadt bis heute nicht offen gelegt. Sie waren schon vor dem Baubeginn im Juni 1982 ein Politikum. Unter Bürgermeister Kurt Völker begannen die Planungen, die von 5,8 Millionen D-Mark Gesamtkosten und einer 65-prozentigen Förderung durch den Freistaat ausgingen. Letztlich kürzte Bayern den Zuschuss auf 50 Prozent und die Baukosten liefen davon, zum Teil, weil der Stadtrat nachträgliche Sonderwünsche berücksichtigte.
Nach nur 15 Monaten war das Projekt auf dem ehemaligen Sportgelände des ESV Gemünden fertiggestellt und wurde am 30. September 1983 unter Bürgermeister Hans Michelbach eröffnet. Der Kostenrahmen lag mittlerweile bei 6,1 Millionen D-Mark und der Volksmund sprach von „Schuldenberghalle“. Die Schlussrechnung stand auch Ende 1984 noch aus; der vorläufige Verwendungsnachweis der Stadt nannte damals 7,5 Millionen D-Mark als Gesamtkosten – die letzte veröffentlichte Zahl.
Nachbesserungen waren in Folge vor allem bei der Raumakustik nötig. Ein Wunsch bis heute ist die Befestigung des geschotterten Parkplatzes.