Ein Marimbaphon, ein großes Xylophon, ein Schlagzeug, Congas, Becken, Schellenring, Cabassa, Pauken, Shaker, Vibraslap, Klanghölzer, Regenmacher . . . Die Auswahl der Instrumente zeigt schon, in welche Richtung es geht: Perkussion steht im Vordergrund. Leiter ist Dominic Mathes (30), in dessen Elternhaus sich der heutige Proberaum befindet. Vor gut vier Jahren gründete der Karlstadter in Gräfendorf die Gruppe.
Musikstudium begonnen
Zuvor hatte er ein Jahr lang in Königshofen bei Martin Amthor Schlagzeug studiert, da er Musiklehrer werden wollte, dann aber abgebrochen, um die Musik wieder als reines Hobby zu betreiben. Er spielte als Schlagzeuger in einer Oldieband, im Auswahlorchester, im Kreisjugendorchester, beim Musikverein Gambach und schließlich beim Musikverein Gräfendorf. Dort unterrichtete er zwei Schüler im Schlagzeug und gründete mit acht Jugendlichen die Formation „Fullpower“. Dazu kommentiert er: „Ich will zeigen, dass Schlagzeug mehr ist als nur Bummbumm.“
Schon einen Monat später folgte der erste Auftritt beim Weihnachtsmarkt in Gräfendorf. Ein halbes Jahr danach kam es zum ersten eigenen Konzert in der alten Schutzengelkirche von Gräfendorf. Es folgten verschiedene Auftritte in Würzburg, Gräfendorf und Gemünden.
Seit dem Gründungsjahr 2004 ist Simon Lichtinghagen (14) aus Neuendorf dabei. Er spielt Keyboard, das er zuvor in Lohr erlernt hatte. Aus Neuhütten kommt Manuel Steigerwald (12), der in erster Linie Schlagzeug spielt. Luisa Fischer (11) aus Gemünden ist vor einem Jahr beim Kinderfest in Gemünden dazugestoßen, weil sie Gefallen an der Gruppe gefunden hatte. Sie singt.
Inzwischen hat Dominic Mathes den Standort von Gräfendorf nach Karlstadt verlagert. Von hier kommen die Brüder Johannes Höhn (15), der für Perkussion zuständig ist und hier vorwiegend an den Congas steht, und Sebastian Höhn (13), der seit einem dreiviertel Jahr Bass spielt.
Von Abba bis Zirkus Renz
Das Repertoire beschreibt Dominic Mathes so: „Von A wie Abba bis Z wie Zirkus Renz.“ 48 Lieder gehören derzeit zum Programm, darunter von den Ärzten, den Toten Hosen und Udo Jürgens. Alles, was populär ist.
Um die Ausrüstung müssen sich die Jugendlichen nicht kümmern. Dominic Mathes hat in seiner Leidenschaft für die populäre Musik alles angeschafft, was nötig ist: Mischpulte, Endstufen, Boxen, Lichttraversen, Diskokugel. Lediglich für die Fahrten zu den Auftritten benötigt er die Hilfe von Eltern, um die Ausrüstung transportieren zu können. Drei Autos sind dafür nötig. Wegen des relativ hohen Aufwands sollen die Auftritte wenigstens zwei Stunden dauern. Eine feste Gage gibt es nicht, vielmehr bittet die Gruppe um eine Spende.
Auch kompositorisch betätigt sich der Leiter von „Fullpower“. So hat er, wie er sagt, ein eineinhalbstündiges Musical geschrieben, das speziell für die Aufführung in Kirchen gedacht ist, und den Titel „Der Berg war Zeuge“ trägt. Thema ist ein Bergbauunternehmer, der Kinder beschäftigt. Dabei steht der Gesang im Vordergrund, die Perkussionsinstrumente treten in den Hintergrund.
So tritt die Formation auch jeweils am Ersten Weihnachtsfeiertag in der Kirche St. Andreas in Karlstadt auf. Beruflich arbeitet Dominic Mathes im Eisenwerk Düker als Maschinenbediener beim Emaillieren von Rohren.
Mit dem Umzug in den Proberaum nach Karlstadt bietet Dominic Mathes Interessierten im Alter zwischen elf und 16 Jahren die Möglichkeit zum Einstieg, da er die Gruppe neu formieren will. Vorkenntnisse sind zwar nützlich, aber nicht Voraussetzung. „Hier geht es nicht um Perfektion, sondern um den Spaß an der Musik“, sagt er.
Im Blickpunkt
„Fullpower“ Die Gruppe „Fullpower“ probt jeden Samstag von 10 bis 12 Uhr, Kontakt über Tel. (0 93 53) 9 03 03 oder 01 70/6 95 20 78 oder per E-Mail Paukist@web.de. Information auch über die Homepage www.fullpower-istgenial.de.