Am Sonntag ereignete sich an der Autobahnabfahrt Altfeld ein Unfall, bei dem ein Motorradfahrer getötet wurde. Ein von der A 3 kommender Autofahrer hatte ihn beim Linksabbiegen auf die Bundesstraße übersehen und war mit ihm zusammengestoßen.
Kurz darauf gab es Hinweise von Autofahrern an die Main-Post, die die Kreuzung der A-3-Abfahrt mit der B 8 als Gefahrenstelle bezeichneten. Der Grund: Ein rechteckiges Verkehrsschild in Bodennähe, eine sogenannte Leitplatte, nimmt Autofahrern, die aus Richtung Frankfurt kommen, zeitweilig die Sicht, wenn sie von der A 3 nach links auf die B 8 abbiegen wollen. Dazu kommt, dass durch die Wölbung der Brücke, die dort über die Autobahn führt, Fahrzeuge auf der B 8 erst spät erkannt werden. Das erfordert besondere Aufmerksamkeit und ein langsames Heranfahren an die Kreuzung.
Auf Nachfrage der Main-Post teilt die zuständige Autobahndirektion Nordbayern mit, dass die zweifarbige Leitplatte eine „übliche Ausstattung“ auf Verkehrsinseln sei. Wie Leitender Baudirektor Sven Erhardt erklärt, soll sie die Verkehrsteilnehmer – vor allem nachts – darauf hinweisen, dass sich an dieser Stelle eine Verkehrsinsel befindet und dort außerdem die A-3-Auffahrt abzweigt. Der Bereichsleiter räumt aber ein, dass die Sichtverhältnisse für Abbieger auf die Bundesstraße „wegen des Brückengeländers und der Kuppe auf der Brücke nicht optimal“ seien.
„Deshalb wurden bereits 2004 auf Veranlassung der Unfallkommission des Staatlichen Bauamtes unter Mitwirkung der Autobahndirektion Nordbayern an der Anschlussstelle verschiedene Maßnahmen zur Sichtverbesserung durchgeführt.“ Unter anderem sei die rot-weiße Leitplatte von der Spitze der Verkehrsinsel nach hinten versetzt worden. Auf der B 8 und der anschließenden Staatsstraße liegt die Höchstgeschwindigkeit bei 70 Stundenkilometern.
Baudirektor Erhardt kommt damit zu der Einschätzung: „Für diese örtlichen Bedingungen sind die Sichtverhältnisse an der Einmündung ausreichend. Sie reichen aber nicht aus, wenn die zulässige Höchstgeschwindigkeit erheblich überschritten wird. Die polizeilichen Ermittlungen werden zeigen, ob dies beim Unfall am Sonntag eine Rolle gespielt hat.“
Eine Unfallhäufung liegt laut Autobahndirektion dort zurzeit nicht vor. Jedoch würden die beteiligten Behörden – Autobahndirektion, Baumt, Landratsamt und Polizei – im Rahmen der Verkehrsschauen die Situation überprüfen und bei Bedarf Verbesserungen veranlassen.
Am Sonntag kam es zu dem schweren Unfall, als gegen 14.40 Uhr eine vierköpfige Motorradgruppe aus dem Landkreis Nienburg/Weser auf der B 8 in Richtung Wertheim unterwegs war. Zur gleichen Zeit verließ an der Anschlussstelle Marktheidenfeld ein 80-jähriger Autofahrer die A 3, um an besagter Stelle nach links in die B 8 einzubiegen. Der Rentner aus Aschaffenburg ließ den ersten der vier Motorradfahrer passieren. Weil von rechts niemand kam, fuhr er dann los und übersah dabei die anderen Motorradfahrer. Ein 44-Jähriger konnte den Zusammenstoß nicht mehr vermeiden, stieß mit voller Wucht gegen die Fahrerseite des Wagens und starb noch an der Unfallstelle.