In Hinblick auf den geplanten Breitbandausbau der Gemeinde hatte Bürgermeister Tobias Klembt den Unternehmensberater der Firma "Unsere Grüne Glasfaser" (UGG), Andreas Kindsvater, zur jüngsten Gemeinderatssitzung eingeladen. Kindsvater stellte das Unternehmen vor und beantwortete die Fragen der Gemeinderäte.
Das Joint Venture Unternehmen UGG mit Sitz in Ismaning bei München hat sich auf den Ausbau von flächendeckenden Glasfasernetzen spezialisiert. Glasfaser hat den Vorteil, ungefähr 50 Prozent weniger Strom zu verbrauchen als herkömmliche Kupferleitungen. Das entstehende "offene Netz" wird verschiedenen Internetanbietern zur Nutzung angeboten, so dass der Kunde zukünftig verschiedene Anbieter zur Auswahl hat. Die Provider zahlen für die Nutzung ein Netzentgelt. Aktuell arbeitet UGG nur mit O2 zusammen, zwei weitere Anbieter haben aber bereits Interesse zur Zusammenarbeit bekundet. Langfristiges Ziel ist, jedem Haushalt einen eigenen Glasfaseranschluss zu ermöglichen
UGG baut das Netz eigenwirtschaftlich, ohne finanzielle Beteiligung der Gemeinden aus. Für den Baustart wird keine Mindestvermarktungsquote vorausgesetzt. Der Hausanschluss ist in der Angebotsphase für die einzelnen Haushalte kostenlos, später werden Kosten fällig.
Zwölf Monate Bauzeit
Auch Haushalte, die noch an Verträge mit Internetanbietern gebunden sind, erhalten den Hausanschluss in der Angebotsphase kostenlos und können nach Ablauf des alten Vertrags wechseln. Rufnummern, E-Mail-Adressen etc. bleiben erhalten. Der Ablauf beim Ausbau staffelt sich in eine vier bis sechs-monatige Vorbereitungsphase und eine ungefähr zwölfmonatige Bauzeit.
Die Leitungen werden in mindestens 40 Zentimetern Tiefe unter Fußwegen oder Grünstreifen verlegt und nur im Notfall unter Straßen. Um die Durchführung der Baumaßnahmen kümmert sich UGG. Eventuell schon bestehende Leerrohre werden aufgekauft.
Neben den Leitungen müssen noch Verteilstationen (Point of Pressence, PoP) errichtet werden, von den Helmstadt voraussichtlich zwei benötigt. Die Hausanschlüsse werden in einem Pressbohr-Verfahren verlegt, für das nur zwei kleine Löcher auf dem jeweiligen Grundstück nötig sind. Als Referenzgemeinde, die die Erschließung fast fertig gestellt hat, nannte Kindsvater die Gemeinde Heroldsbach bei Nürnberg.
Bebauungsplan aufheben
Voraussetzung für die Genehmigung des Bebauungsplans für das neue Baugebiet Messingheilfeld ist die Aufhebung des alten in diesem Bereich bestehenden Bebauungsplan "Am Steinernen Weg". Der Gemeinderat stimmte dem Entwurf der Aufhebung einstimmig zu. Dieser wird nun öffentlich ausgelegt und die Beteiligung der Behörden durchgeführt.
Die Bauplanung für das neue Baugebiet Messingheilfeld liegt nun aus und die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange läuft.
Reparieren oder ganz sanieren?
Die Gemeinde Werbach plant die Errichtung von zwei Windenergieanlagen. Nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) erhalten Gemeinden anhand des Anteils ihres jeweiligen Gebietes an der Fläche im Umkreis von 2500 Metern Luftlinie um die Turmmitte der Anlage einen anteiligen Betrag von 0,2 ct/kWh je eingespeister Strommenge. Der Flächenanteil des Marktes Helmstadt beträgt 2,7 Prozent. Damit ergibt sich eine Beteiligung in Höhe von 0,0054 ct/kWh.
In Holzkirchhausen ist im Bereich des Feuerwehrhauses der Gehsteig abgesenkt. Hierzu stellt sich die Frage, ob der Gehsteig nur repariert werden soll oder eine (teure) Komplett-Sanierung des ganzen Bereichs inklusive der Straße durchgeführt werden soll. Das Ingenieur Büro Köhl soll nun damit beauftragt werden, für beide Versionen eine Kalkulation zu erstellen.

Wer braucht die Container?
Am Festplatz wurden zwei gebrauchte Container angeliefert, die als Bürocontainer, Wohncontainer oder ähnliches nutzbar sind. Die Gemeinde hat die Container im Wert von 15.000 Euro gratis erhalten. Sie sind mit Anschlüssen für Strom, Wasser, Heizung, Klimaanlage ausgestattet. Nun muss noch eine Verwendung und ein neuer Standort gefunden werden. Gerne nimmt Bürgermeister Klembt hierzu Ideen von den Bürgerinnen und Bürgern entgegen.
Die Brauchwasserstelle ist immer noch gelegentlich in Diskussion hinsichtlich der entnommenen Mengen und Entnahme durch Ortsfremde. Nun wurde ein Schild zu den Nutzungsregeln aufgestellt. Bürgermeister Klembt erklärte, dass aktuell nur zehn Prozent der erlaubten Wassermenge entnommen wird. Aufwendige Entnahmevorrichtungen sind zu kostenintensiv.

Man will die Entnahme diese Saison zunächst beobachten und im kommenden Jahr entscheiden, ob Änderungen vorzunehmen sind. Vorgeschlagen wurde auch ein Einbahnstraße-Regelung an der relativ engen Zufahrtstraße, da es vorkommt, dass sich begegnende Fahrzeuge mit Wassertanks nicht aneinander vorbeikommen.
Ans Herz legte Bürgermeister Klembt den Räten, das Thema "Ganztagsfördergesetz", das ab 2026 gilt, nicht aus den Augen zu lassen. Nach diesem haben Kinder im Grundschulalter einen Anspruch auf Ganztagsbetreuung. Verantwortlich für die Durchführung des Gesetzes sind die Gemeinde. Der Schulverband will sich bei aber beteiligen. Das Thema soll in der nächsten Klausurtagung diskutiert werden.