Der kleine Ort Schonderfeld feiert am ersten Wochenende im August ein großes Fest.
Der Anlass dazu geht aus folgender Urkunde hervor: „Anno 1311 legirt Anna Gräffin von Spanheim mit verwilligung Ihres Haußwührts Graff Ludwigs von Rieneckh ihre Herrschaft den halben Zehenten zu Wirsfelt, Zinß und gült zu Asvelt, Michelawe, Hutsfurt, Schunterfeld.“
Dieses Schriftstück aus dem Jahre 1311, das sich heute im Staatsarchiv in Würzburg befindet, ist die älteste Urkunde, die die Existenz Schonderfelds belegt. Deshalb feiert der Ort sein 700. Jubiläum, genauer gesagt den Jahrestag seiner ersten urkundlichen Erwähnung.
Anlass für diese Erwähnung war ein Geschäft der Gräfin von Spanheim und ihres Gatten, des Grafen Ludwig von Rieneck, mit dem Kloster Schönau. Wie überall mussten die Bauern der Obrigkeit – zu dieser Zeit den Grafen von Rieneck – Steuern und Abgaben, den Zehnten leisten und auch Frondienste verrichten. In der Urkunde geht es darum, dass die Grafen die Hälfte ihrer Einnahmen aus dem Zehnten der Ortschaften Weyersfeld (Wirsfelt), Aschfeld (Asvelt), Michelau (Michelawe), Hurzfurt (Hutsfurt) und Schonderfeld (Schunterfelt) an das Kloster Schönau (Schonawe) übertrugen. Gleichzeitig wurden Waldnutzungsrechte und Weinberge verkauft.
In Schonderfeld, Ortsteil der Großgemeinde Gräfendorf, laufen deshalb schon die Vorbereitungen für das Festwochenende im August, mit der das Dorf sein 700-jähriges Bestehen feiern wird.