Der kleine Quader steht nicht einfach so in der Landschaft. Er ist einer von vielen „Eckpunkten“, die entlang der Gemarkungsgrenze stehen. Der Stein, den der Schüler soeben entdeckt hat, befindet sich neben dem Maintalradweg zwischen Homburg und Bettingen, dort wo seit 14 Jahren ein großer Buntsandstein die Landesgrenze zwischen Bayern und Baden-Württemberg sowie die kommunal-geografische Nachbarschaft zwischen der Stadt Wertheim und dem Markt Triefenstein markiert. Rund fünf Kilometer wanderten 40 Triefensteiner Grundschüler mit ihrer Klassenlehrerin Sabina Bloch und den beiden Junglehrerinnen Swenja Weis und Steffi Klein entlang der Gemarkungsgrenze im Süden und Osten des Triefensteiner Ortsteiles.
Initiatoren des Grenzgangs im Rahmen des Heimat- und Sachkundeunterrichts waren Homburgs Feldgeschworene mit ihrem Sprecher Andreas Follmer. Er und seine Kollegen Edgar Kuhn, Hartwig Martin und Berthold Schmitt versorgten zusammen mit Lothar Huller die kleinen „Grenzgänger“ mit allerlei heimatkundlichen Informationen und Sagen. Als man sich zur Schlussrast an der Tennishütte mit anderen Feldgeschworenen (Kurt Follmer, Franz Grimmer, Arnold Dornbusch) traf, gab es für die Schüler eine Brotzeit und reichlich Flüssiges.
„Die Kinder begegneten einer Fülle historischer Zeugen“, zog Andreas Follmer eine zufriedene Bilanz. Der Grenzgang soll künftig für Jung und Alt zu einer festen Einrichtung werden und im Jahreslauf einen festen Platz bekommen. Dabei wird möglicherweise auch zu den Gemarkungen anderer Ortsteile gegangen.