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BIRKENFELD: Schwarzer Oberlin aus Birkenfeld

BIRKENFELD

Schwarzer Oberlin aus Birkenfeld

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    Lesetag im wohl kleinsten Wengert der Region: (von links) die Enkel Tim und Fabian mit Walter Hörning, Winzerlehrling Isabell Frank und Bürgermeister Achim Müller.
    Lesetag im wohl kleinsten Wengert der Region: (von links) die Enkel Tim und Fabian mit Walter Hörning, Winzerlehrling Isabell Frank und Bürgermeister Achim Müller. Foto: Foto: Günter Reinwarth

    Weinlese in Birkenfeld? Das klingt zunächst wenig glaubhaft. Aber: Walter Hörning hat keine Probleme, den Beweis „schwarz-weiß-rot“ anzutreten. Er kann von sich behaupten, dass er den wohl kleinsten „Wengert“ in der Region mit nur einigen Dutzend Rebstöcken bewirtschaftet. Seit der Rodung eines am Heidefelder Weg liegenden Gartengrundstücks steht dort die seltene Rotwein-Rebsorte „Schwarzer Oberlin“.

    Der kleinbeerige Rote ist eine Rarität, die heute in Deutschland fast „ausgestorben“ ist. Das Besondere an den Oberlin-Reben ist der Umstand, dass sie gegen Schädlinge und gegen den falschen Mehltau resistent sind und so ohne jeglichen Pflanzenschutz auskommen. Das Blattwerk ist auch im Herbst bis zur Lese noch schön grün. Diese stand am Samstag an, die beiden Hörning-Enkel Tim und Fabian halfen fleißig mit.

    Wie lecker die Trauben schmecken, das wissen offenbar auch die Tiere. Eine hungrige Marderfamilie tat sich ebenso gütlich daran wie gefräßige Vögel, die die süßen Beeren, wann immer sie Appetit verspürten, zu ihren Leibspeisen erkoren. Ein gutes Ernte-Drittel, schätzt Walter Hörning, musste letzten Endes auf der „tierischen Speisekarte“ abgeschrieben werden. Dieser Verlust tat der Stimmung bei der Lese im kleinsten Familienkreis mit Häcker-Brotzeit und Lengfurter Frank-Schoppen keinen Abbruch.

    Das Weinhaus Frank nahm die kleine Lese auf die Kelter und wird für Walter Hörning den ersten eigenen Wein ausbauen. Was dann auf dem Flaschenetikett stehen wird, darüber hat sich Hörning noch keine Gedanken gemacht. Vielleicht wird der Birkenfelder Tropfen „Hörnings roter Haustrunk“ oder „Birkenfelder Schwarzer Oberlin“ heißen. Aus dem Lengfurter Weingut waren am Lesetag Isabell Frank, die bei der Landesanstalt in Veitshöchheim eine Winzerlehre absolviert, und Mutter Monika gern gesehene Gäste. Auch Bürgermeister Achim Müller war gekommen.

    Er informierte, dass vor rund 130 Jahren in Birkenfeld letztmals Weinbau betrieben wurde – wahrscheinlich nahe der Weidemühle, wo heute die Flurabteilung „Müllers Wengert“ historisch an das „Winzerdorf Birkenfeld“ erinnert.

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