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Rechtenbach: Schwerlastverkehr bereitet Sorgen

Rechtenbach

Schwerlastverkehr bereitet Sorgen

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    Nadelöhr? Über die Einmündung Westtangende/B26 in Lohr könnten nach Fertigstellung der B 26n ca. 1000 Autos und 1100 Lkw mehr rollen in Richtung Rechtenbach rollen.
    Nadelöhr? Über die Einmündung Westtangende/B26 in Lohr könnten nach Fertigstellung der B 26n ca. 1000 Autos und 1100 Lkw mehr rollen in Richtung Rechtenbach rollen. Foto: Jochen Kümmel

    Die B 26n bringt rund 10 000 Fahrzeuge zusätzlich nach Main-Spessart. Von diesen suchen sich nach Fertigstellung der Straße schätzungsweise 1000 Autos und 1100 Laster zusätzlich zur aktuell hohen Verkehrsbelastung den Weg durchs Rechtenbachtal Richtung Aschaffenburg.

    Diese nachdenklich stimmenden Zahlen des Staatlichen Bauamts präsentierte der stellvertretende Vorsitzende der Bürgerinitiative (BI) gegen die Westumgehung Würzburg (B26n), Armin Beck, am Dienstagabend in der nur mäßig besuchten Info-Veranstaltung der Ortsverkehrswacht Rechtenbach zur B 26n in der Turnhalle.

    Mautfreie Abkürzung

    Es sind weniger die Autos, die zunehmen und Probleme bereiten, sondern der Schwerlastverkehr. Eine stellenweise mautfreie Abkürzung vom Autobahndreieck Werneck Richtung Westen lasse laut der BI den Verkehr ansteigen. Auch über die B 276 werden jeweils 300 Pkw und Lkw mehr durch Partenstein und Frammersbach Richtung A 66 prognostiziert. Bei Einbeziehung der MSP-Spange von Karlstadt nach Lohr teilt sich der Verkehr auf: Allerdings fahren dann immer noch 600 Autos und 900 Brummis mehr durch Rechtenbach. Armin Beck zeigte in seinem Vortrag den aktuellen Planungsstand und die verschiedenen Planungsvarianten auf. Das Hauptproblem: Rund 10 000 Fahrzeuge werden durch die neue Straße in den Landkreis geführt, aber an den Abfluss in Richtung Rechtenbach und Frammersbach wird nicht gedacht. "Warum soll man sich neuen Verkehr in die Region holen, wenn man nicht weiß, wohin man den Verkehr leiten soll", stellte Beck das 63 Millionen Euro teure Großprojekt immer wieder in Frage.

    "Mittlerweile sind wir bei 1500 Lkw angekommen", informierte Bürgermeister Klaus Bartel über den von der Gemeinde gemessenen und steigenden Schwerlastverkehr. Bartel stellte auch klar, dass bei den Bemühungen, den Schwerverkehr auf der B 26 zu sperren, es ihm nicht um den Liefer- und Querverkehr in die Region geht, sondern er den Transitverkehr lieber auf der Autobahn sehen würde.

    "Der Verkehr sucht sich seinen Weg und ist dann da, wo er nicht da war", beklagte Beck die Planungen des Staatlichen Bauamtes und wünschte sich eine transparentere Kommunikation. "Die Planungen hören in Lohr auf, und weiter denken die nicht", bedauerte Bürgermeister Klaus Bartel.

    Wenn schon eine hohe Verkehrsbelastung herrsche, dann sollten doch wenigstens Maßnahmen greifen, die ein Leben an der Straße erträglicher machen, wünschten sich die Versammlungsteilnehmer. Dies wäre beispielsweise Tempo 30 am Tag für Lkws oder Fahrverbote. Nach wie vor kann Rathaus-Chef Bartel auch nicht verstehen, warum in Bayern nicht stationär geblitzt werden dürfe.

    Feinstaubmessungen?

    Eine höhere Maut auf der Bundesstraße nannte Armin Daus als Lösungsansatz, um den Verkehr wieder auf die Autobahn zu bekommen. Ob Feinstaubmessungen Sinn machen, wollte Elfriede Bartel wissen. Wenig Hoffnung machte Beck diesbezüglich, weil die Luft durch das weitläufige Tal und die Bäume gut gefiltert werde.

    Seinen Unmut mit Petitionen an den Bayerischen Landtag äußern und dadurch "Sand ins Getriebe streuen", forderte Beck die anwesenden Bürgermeister aus Rechtenbach, Laufach, Partenstein und Frammersbach auf. Im Lohrtal sind die Auswirkungen der B 26n in der Bevölkerung noch kein größeres Thema, weil es noch zu weit weg ist, doch bat Partensteins Bürgermeister Stephan Amend die Bürgerinitiative, mehr Werbung für Petitionen durch Bürger zu machen.

    "Es darf nicht mit dieser Straße begonnen werden, bevor die nachgeordneten Probleme gelöst sind", forderte Armin Beck in Richtung Politik. Ziel der Initiative ist es, Zeit zugewinnen, damit über eine andere Verkehrspolitik nachgedacht wird. Nur durch eine parteiübergreifende Überzeugung der Entscheider könne die B 26n verhindert werden, ist sich Armin Beck sicher.

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