Freitag, Punkt 16 Uhr: ein Stück bayerischer Fernsehgeschichte neigt sich seinem Ende zu. Der Sender auf dem Pfaffenberg bei Bessenbach im Kreis Aschaffenburg kracht mit lautem Getöse in sich zusammen. Seit 1968 versorgte er 40 Jahre lang den Großraum Aschaffenburg und damit auch den Spessart mit analogem Fernsehprogramm. Mit Einführung des digitalen Fernsehens 2008 übernahm diese Aufgabe der neue Sendemast direkt daneben. Der besteht aus einer Stahlbeton-Konstruktion mit einer Höhe von 176 Metern. Der alte Sender war eine Stahlrohrkonstruktion von 1,50 Metern Durchmesser und 181 Metern Höhe. Gehalten wurde er Turm von zwölf Stahlseiten aus drei Richtungen. Acht davon wurden gesprengt, so dass der Turm in die Richtung fiel, in die ihn die verbliebenen Seile zogen. Dafür wurde eigens eine Schneise in den Wald geschlagen. Wie Andreas Hänig, Dezernatsleiter für beim Gewerbeaufsichtsamt an der Regierung von Unterfranken, schilderte, handelte es sich um eine „redundante Sprengung“. Jeder der acht Sprengsätze war mit zwei Zündern versehen, damit alle acht Seile zum exakt selben Zeitpunkt zerstört wurden. Im Umkreis von 300 Metern war das Areal abgesperrt. Das Gewerbeaufsichtsamt musste die Sprengung „abnehmen“. Sprengungen von Sendeanlagen kommen äußerst selten vor. Das Amt beschäftigt sich eher mit Sprengungen bei Bergwerken, in Steinbrüchen oder von Autobahnbrücken wie jetzt im Haseltal (wir berichteten).
BESSENBACH