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KARLBURG: Senioren-WG mit Stressgarantie

KARLBURG

Senioren-WG mit Stressgarantie

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    Gestörte Flitterwochen: Nicht nur ein Paar hat schon auf der Hochzeitsreise ernsthafte Probleme. Zeitweise scheint auch für die übrigen Bewohner der privaten Seniorenresidenz die Tür verschlossen. Vergnügliche Stunden sind bei der „Linsenspitzer-Theatergruppe“ garantiert bei ihrer Verwechslungskomödie „Be(t)reutes Wohnen“. Im Bild von links: Luise Kohlhepp, Christa Köhler, Peter Amersbach, Ilse Schrauth und Petra Stahl.
    Gestörte Flitterwochen: Nicht nur ein Paar hat schon auf der Hochzeitsreise ernsthafte Probleme. Zeitweise scheint auch für die übrigen Bewohner der privaten Seniorenresidenz die Tür verschlossen. Vergnügliche Stunden sind bei der „Linsenspitzer-Theatergruppe“ garantiert bei ihrer Verwechslungskomödie „Be(t)reutes Wohnen“. Im Bild von links: Luise Kohlhepp, Christa Köhler, Peter Amersbach, Ilse Schrauth und Petra Stahl. Foto: Foto: Roth

    Vergnügliche Stunden sind auch in diesem Jahr bei der Karlburger „Linsenspitzer-Theatergruppe“ garantiert. Mit der Verwechslungskomödie „Be(t)reutes Wohnen“ zeigen sich die Laienschauspieler bei der Premiere in der Karolingerhalle wieder von ihrer besten Seite. Es geht um Eifersucht, Verdächtigungen, Heimlichkeiten, versuchten Betrug und jede Menge Missverständnisse rund um eine Rentner-Wohngemeinschaft.

    Dass dabei ein soziales und schauspielerisches Klischee das andere jagt, tut dem Ganzen keinerlei Abbruch, vielmehr bringt das die turbulente Story erst so richtig in Schwung. Da sind zum Beispiel die zwei älteren Junggesellen (dargestellt von Leo Brand und Frank Schrauth), die Wohnraum möglichst gewinnbringend vermieten möchten – schließlich spielt das Stück ja in Karlburg. Allerdings sind die Mitbewohnerinnen (Luise Kohlhepp und Ilse Schrauth) sowie das Ehepaar Kaiser (Mary Rauch und Fritz Gopp) kein bisschen pflegeleicht.

    Ständig wechselnde Besucher, eine Tierärztin (Johanna Kreuzer), ein Computerfachmann (Werner Johannes), ein frischvermähltes und schon zerstrittenes Ehepaar (Petra Stahl und Peter Amersbach) und eine kassenärztliche Prüferin (Christa Köhler) sorgen für schier unauflösbare Verwirrungen. Wenn dann noch eine auffallend herausgeputzte Dame vom Begleitservice „Honeymoon“ (Karin Sponner) auftaucht, geraten zusätzlich noch die vergessen geglaubten Hormone der männlichen Bewohner in Aufruhr.

    Adolf Köhler, der die „Linsenspitzer“ schon seit mehr als 30 Jahren leitet, hat seine Truppe bestens eingestellt und vor allem die Charaktere den Darstellern optimal zugeordnet. Das „Raaf“ – im Fränkischen oft als dünnes, zänkisches und rechthaberisches Weib bezeichnet – scheint Mary Rauch zumindest auf der Bühne wie auf den Leib geschneidert. Fritz Gopp weiß als ihr Gegenpol bestens dagegenzuhalten. Wie er sich vom armseligen Pantoffelhelden zum „echten Mann“ emanzipiert, ist wirklich sehenswert. Auch die übrigen Rollen von der gebildeten Lehrerin in gespreiztem Hochdeutsch bis zur bodenständigen Hausfrau können überzeugen.

    Clever ist auch das Bühnenbild aufgebaut. Da die Szenen ständig zwischen der Küche und dem Wohnzimmer wechselt, wurde kurzerhand eine doppelte Kulisse geschaffen. Wenn in der Eingangsszene abwechselnd die Herren bei der Küchenarbeit und die Damen beim Plaudern auf dem Sofa agieren, lässt sich das leicht parallel mit einfachen Beleuchtungseffekten darstellen, zumal sich dann auch die beiden Parteien gegenseitig die passenden Stichworte geben.

    „Be(t)reutes Wohnen“ lebt zum einen von der großen Spielfreude der Darsteller, aber auch von häufig pfiffigem Wortwitz und einfallsreicher Situationskomik. Regisseur Köhler hat diese zusätzlich mit aktuellen Anspielungen wie zum Beispiel auf die benachbarten Wiesenfelder bereichert. Allerdings kommt auch die ironische Selbstbetrachtung nicht zu kurz. Wenn in Karlburg die Rede auf die inneren Werte eines Mannes kommt, ist der finanzielle Aspekt nicht fern. Sehr gut kam auch die Idee an, eine Zuschauerin in mehreren Szenen als Betreuerin eines imaginären Hamsters einzusetzen.

    Weitere Aufführungen: Samstag, 28., und Sonntag, 29. Dezember, jeweils um 18 Uhr (ausverkauft), Montag, 30. Dezember, Donnerstag, 2., und Freitag, 3. Januar, jeweils um 19 Uhr. Für die Termine ab 30.Dezember sind noch Restkarten unter Tel. 0 93 53/86 22 erhältlich.

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