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HAFENLOHR: Seniorenheim: Der letzte Umzug

HAFENLOHR

Seniorenheim: Der letzte Umzug

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    Großaktion bei Schneefall:

    So gegen 10 Uhr am Mittwochmorgen sitzt Johanna Höhlein in ihrem neuen Zimmer im Julius-Echter-Seniorenstift hoch über Hafenlohr und sagte: „Ich habe mein Leben lang in Rothenfels gewohnt. Ich muss mich hier noch eingewöhnen.“ Gemeinsam mit der 88-Jährigen sind 36 weitere Senioren vom zu klein und eng gewordenen Seniorenheim in Rothenfels am Mittwoch in das neu gebaute Stift in Hafenlohr umgezogen. Heimleiterin Ute Schawerna-Pedrosa und ihr Team hatten trotz unerwarteten Schneefalls und Temperaturen um den Nullpunkt eine logistische Großleistung zu vollbringen.

    Ab kurz nach 9 Uhr fahren zunächst die mobileren Senioren in den Personenwagen von Angehörigen und Heim-Mitarbeitern von Rothenfels nach Hafenlohr, ab Mittag werden gehbehinderte und bettlägerige Menschen in drei Bussen des BRK in ihr neues Zuhause transportiert. „Unheimlich viele Angehörige der Heimbewohner haben uns bei dieser Aktion sehr gut unterstützt“, bilanziert Schawerna-Pedrosa am Nachmittag. „Es hat alles gut geklappt.“

    Während sich die insgesamt 26 Pflegekräfte, Köchinnen, Zivildienstleistenden und der Hausmeister über den Umzug ins größere, modern ausgestattete, freundlich gestaltete neue Gebäude freuen, fällt er den älteren Frauen und Männern oft nicht leicht. „Für die Heimbewohner ist das natürlich eine gravierende Veränderung. Ein Baum, der verpflanzt wurde, wird nochmal verpflanzt“, sagt Schawerna-Pedrosa.

    „Ich werde mich schon wohlfühlen“, hofft die 84-jährige Lieselotte Hartmann. Viereinhalb Jahre lang wohnte sie im Rothenfelser Heim. „Das alte Gemäuer mit seinen schönen Nischen hat mir gut gefallen. Ich hatte es nicht weit zum Speisesaal.“ Im Hafenlohrer Stift werde sie weitere Wege zu laufen haben, befürchtet sie. Doch das „schöne, helle Zimmer“ und vor allem „der freie Blick in die Natur“ gefallen ihr bereits. Dennoch meint Lieselotte Hartmann: „Mein Haus zu verlassen, fiel mir nicht so schwer wie nun dieser Umzug.“

    In 28 Einzel-, zwölf Doppelzimmern und vier Pflegewohnungen bietet das Hafenlohrer Stift Platz für insgesamt 60 pflegebedürftige Senioren. Ab Mai wird das Stift voll ausgelastet sein. „Wir hätten von Beginn an voll belegt sein können, doch auch das Personal muss sich an die neuen Abläufe und Räumlichkeiten gewöhnen“, erklärt die Heimleiterin.

    „Ein Baum, der verpflanzt wurde, wird nochmal verpflanzt.“

    Heimleiterin Ute Schawerna-Pedrosa über den Umzug

    Immerhin vier neue Bewohner beziehen das Stift am Mittwoch mit den Umzüglern. Als Erste bezog aber die Mutter der Heimleiterin ihr neues Zimmer. „Ich musste das zuerst hinter mich bringen, bevor ich mich um die anderen kümmern konnte“, sagt Ute Schawerna-Pedrosa.

    Oft sind es die Angehörigen, die ihre Eltern oder Schwiegereltern beim ersten Rundgang oder der ersten Rollstuhlfahrt durch das neue Gebäude begleiten. „Das ist ein moderner Bau, der einen guten Eindruck macht. Rothenfels hat den Ansprüchen einfach nicht mehr genügt“, sagt Hans Höhlein seiner Mutter. Auch Magda Pfisters Schwiegersohn redet ihr gut zu, doch die Rodenerin meint: „Das ist hier noch keine Heimat.“

    Ute Schawerna-Pedrosa glaubt, in etwa drei Wochen werden die meisten älteren Frauen und Männer sich eingewöhnt haben. Die therapeutischen Maßnahmen laufen in der nächsten Woche an. Ab Freitag werden die Mahlzeiten vom Marktheidenfelder Krankenhaus geliefert. Die Heimleiterin ist zuversichtlich, dass sich die Bewohner bald in Hafenlohr wohlfühlen werden. Für viele sei es wohl der letzte Umzug im Leben.

    „Ich freue mich, dass die netten Pflegerinnen und die anderen Bewohner mit umgezogen sind. Das ist doch das Wichtigste“, sagt Lieselotte Hartmann nach den ersten Stunden in ihrem neuen Domizil.

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