Das Seniorenzentrum „Mainbrücke“ in Marktheidenfeld nimmt zusehends Gestalt an. Am Mittwochnachmittag wurde auf dem Gelände an der Ecke Südring/Ulrich-Willer-Straße Richtfest gefeiert. Rund elf Millionen Euro lässt sich das Unternehmen Procon die Pflegeeinrichtung kosten, die 147 Menschen Platz bieten wird.
Ein „offenes und geselliges Haus“ solle es werden, sagte Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder. Der Name des Seniorenzentrums versinnbildliche, dass es eine Brücke zwischen Generationen schlagen solle, zwischen Hilfesuchenden und Hilfeleistenden. Lage, Architektur und Konzept seien gut – für das Heimatgefühl werde das Personal sorgen, das sich um die Bewohner kümmert. Sie würden „ein hohes Maß an Lebensfreude erfahren“, war sich Schmidt-Neder sicher.
Obwohl es in Marktheidenfeld bereits zwei Heime und weitere Angebote für betreutes Wohnen gibt, ist die Bürgermeisterin überzeugt, dass der Bedarf auch für die nächste derartige Einrichtung gegeben sei. Sie sagte, das Seniorenzentrum „Mainbrücke“ werde sich als „Partner“ in das bestehende Netzwerk „einknüpfen“.
Bis in dem Gebäude das Leben Einzug halte, sei es zwar noch ein Weilchen hin, sagte Karsten Paul, Referent des Verbandes Deutscher Alten- und Behindertenhilfe. Dennoch könne man schon jetzt erkennen, dass eine „hochwertige Einrichtung“ entstehe, in der die Menschen „wohnortnahe und professionelle Hilfe“ bekommen könnten.
Carmen Rupp nutzte die Gelegenheit, sich den zahlreichen Gästen vorzustellen. Die 33-Jährige hat seit 1. März begleitend zu ihrer Tätigkeit als operative Leiterin der Procon-Seniorenzentren die Direktion der „Mainbrücke“ übernommen. Eine derart „große Gastfreundschaft“ wie in Marktheidenfeld habe sie selten erlebt, sagte sie.
Bevölkerung wird immer älter
Für Procon sei das Marktheidenfelder Seniorenzentrum das 13. in Deutschland, sagte Manfred Miesel, Vorstand der Procon Holding AG, der gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Stefan Weinz das Unternehmen vorstellte. Procon beschäftigt nach seinen Angaben bundesweit rund 1000 Mitarbeiter und verfügt über insgesamt 2200 Seniorenwohn- und Pflegeplätze. Da die Bevölkerung immer älter werde, könne man durchaus sagen, dass Procon im „expansiven Bereich“ tätig sei.
Was für Deutschland gilt, trifft auch auf Marktheidenfeld zu: Die Zahl der Menschen im Seniorenalter wächst. Aufgrund der bisherigen Rückmeldungen könne man feststellen, dass das Interesse an der „Mainbrücke“ groß sei, sagte Sonja Steffen, Prokuristin der Procon Real Estate GmbH. Im August soll das Haus auf dem circa 8400 Quadratmeter großen Grundstück eröffnet werden. 70 Arbeitsplätze werden dort geschaffen.
Monsignore Reinhold Herbig aus Zimmern sprach das Segensgebet. Er bat Gott darum, er möge das neue Seniorenzentrum „mit Jesu Geist erfüllen“. Zuvor hatte er die Gäste aufgefordert, für ein paar Sekunden innezuhalten und für die Opfer der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe in Japan zu beten.
Höhepunkt des Richtfestes war der feierliche Richtspruch, gehalten von Siegfried Kuntz, Zimmermann und Richtfestsprecher der Firma Heberger Bau AG (Schifferstadt). Von hoch oben rief er, „allen Mitarbeitern sei Dank erwiesen, die diesen Bau erstehen ließen, und allen, die noch gegenwärtig, bis dieses Haus ist schlüsselfertig“. Gleichzeitig bat er, „vor Feuer und Gefahren mag der Himmel diesen Bau bewahren und auch die Leute drinnen und draußen schützen, damit sie sich und anderen nützen“.